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Notunterkunft in Teltow wird geräumt: Flüchtlinge sollen Ende Juni in die Oderstraße

Die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Teltower Warthestraße soll zum Monatsende geräumt werden. Die 140 Flüchtlinge, von denen ein Drittel bereits als Asylbewerber anerkannt ist, sollen in ein vom Kreis angemietetes Bürohaus in die Oderstraße 67 ziehen, wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert den PNN bestätigte.

Von Enrico Bellin

Die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Teltower Warthestraße soll zum Monatsende geräumt werden. Die 140 Flüchtlinge, von denen ein Drittel bereits als Asylbewerber anerkannt ist, sollen in ein vom Kreis angemietetes Bürohaus in die Oderstraße 67 ziehen, wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert den PNN bestätigte. Ursprünglich sollte der Umzug bereits im April stattfinden, doch haben Brandschutzumbauten den Termin verzögert. Auch in Michendorf und Töplitz verzögert sich der Einzug von Flüchtlingen wegen Auflagen zum Brandschutz beziehungsweise zum Rettungsweg.

Der Umzug in Teltow wird nötig, da das Objekt in der Warthestraße nur als Notunterkunft dient und als solche geringere Genehmigungsauflagen hat. Das kreiseigene Gebäude wurde im November als Notunterkunft für bis zu 170 Flüchtlinge bezogen. Sollte es langfristig als Flüchtlingsunterkunft dienen, müsste der Kreis Umbauten wie etwa einen zweiten Rettungsweg vornehmen. Genau an solchen Umbauten ist auch der Umzug in die Oderstraße im April gescheitert.

Noch immer gibt es Schwinzert zufolge kein genehmigtes Brandschutzkonzept für das frühere Bürogebäude, das bis zu 150 Flüchtlingen Platz bieten soll. „Momentan gehen wir aber davon aus, dass das bis Monatsende vorliegt“, so Schwinzert. Bis dahin muss der Besitzer des Bürohauses auch ein Stellplatzkonzept mit der Stadt Teltow abstimmen – auch für Flüchtlingswohnheime sind laut Satzung Parkplätze vorzuhalten. Für den Umbau in der Oderstraße zahlt der Kreis dem Besitzer wie berichtet 270 000 Euro. Die Anmietung erfolgt bis 2020, insgesamt betragen die Mietkosten 1,75 Millionen Euro.

Sollte die Unterkunft in der Oderstraße nicht rechtzeitig fertig werden, könnten die Flüchtlinge Schwinzert zufolge aber zunächst noch in der Warthestraße bleiben. „Einen Umzug in eine Zwischenunterkunft, bei dem eventuell Kinder die Schule wechseln müssten, wollen wir verhindern“, so der Kreissprecher. Zwar seien Verträge mit dem Wachschutz für die Notunterkunft bereits gekündigt, es würden sich aber Lösungen finden.

Indes ist weiter unklar, wann Flüchtlinge ins frühere Michendorfer Sens-Convent-Hotel ziehen können. Der Bauantrag für die nötigen Umbauarbeiten ist Schwinzert zufolge erst im Mai eingegangen. Zudem habe der Hotelbesitzer ohne Absprache mit dem Landkreis eine Brandmeldeanlage installiert. „Jetzt muss erst einmal geprüft werden, ob sie den Anforderungen entspricht“, so der Kreissprecher.

Auch im Werderaner Ortsteil Töplitz, wo wie berichtet 110 Flüchtlinge in einer früheren Bauarbeiterunterkunft unterkommen sollen, steht noch immer kein Einzugstermin fest. „Die Feuerwehr hat den Wegzustand zum Objekt als nicht ausreichend angesehen“, so Kai-Uwe Schwinzert. Derzeit besteht die Zufahrt zum Heim aus einem unbefestigten Feldweg. Nun sei es am Besitzer zu klären, wie die Zuwegung hergerichtet werden soll.

Dem Kreis entstehen durch die Verzögerungen keine Kosten – die Mietverträge beginnen erst mit Einzug der Flüchtlinge. Derzeit gibt es ausreichend freie Kapazitäten in den Wohnheimen, zudem muss der Kreis in dieser Woche nur zwei Flüchtlinge neu aufnehmen. Enrico Bellin

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