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Unter den Besten. Die Reparaturbetrieb Schönwetter konnte sich gegen die 39 anderen Teams im Finale in Brasilien gut behaupten. Insgesamt wurde die Werkstatt Viertplatierter.

© David Ebener/dpa

Neuseddiner Reparaturbetrieb setzt sich bei Volvo-WM durch: Deutschlands beste Volvo-Werkstatt

Die Neuseddiner Reparaturwerkstatt Schönwetter konnte sich im Juni beim „Volvo International Service Training Award“ (Vista) behaupten und schaffte es als einzige deutscher Bewerber bis ins Finale.

Neuseddin – Die Neuseddiner Reparaturwerkstatt Schönwetter ist seit 116 Jahren ein Familienbetrieb, der über die Gemeinde Seddiner See bekannt ist. Im Juni konnte sich die Werkstatt bei der Volvo-WM, dem „Volvo International Service Training Award“ (Vista), behaupten und schaffte es als einzige deutscher Bewerber bis ins Finale. Insgesamt belegte der Betrieb den vierten Platz von 4800 Teilnehmern aus aller Welt. Damit gilt Schönwetter als die beste Volvo-Werkstatt Deutschlands. 

Familienbetrieb in vierter Generation

Die Reparaturwerkstatt für Lkws, Busse und Anhänger wurde 1902 von Schmiedemeister Georg Schönwetter als Betrieb für Hufbeschlag und Wagenbau gegründet, damals noch in Berlin-Wilmersdorf. Das Unternehmen wird später zu einem Betrieb für Fabrikation und Reparatur von Autofedern umgebaut und zieht nach Berlin-Spandau um. In den 60er Jahren macht der Maschinenbauingenieur Jörg Neumann-Schönwetter aus dem Unternehmen einen Lkw-Reparaturbetrieb und eröffnet 1992 einen Zweigbetrieb in Neuseddin. 2000 erfolgt dann der komplette Umzug. Heute leitet Kay Neumann-Schönwetter den 42 Mann starke Familienunternehmen in vierter Generation. 

Bisher immer im Halbfinale

Bei dem Wettbewerb habe der Reparaturbetrieb bereits vier, fünf Mal mitgemacht, wie Neumann-Schönwetter erzählt. Die Firma messe seine eigene Qualität auf verschiedene Weise. Am wichtigsten, neben der Performance, sei die Kundenzufriedenheit, so Neumann-Schönwetter. „Der Wettbewerb zielt aber vor allem auf das Know-how. Wir haben es bisher immer im Halbfinale unter die Top drei geschafft.“ Der „Volvo International Service Training Award“ wird seit 1957 ausgetragen und ist heute einer der weltweit größten Wettbewerbe im Dienstleistungsbereich. Seit 2007 wird der Wettkampf alle zwei Jahre ausgetragen. Dieses Jahr konnte sich das vierköpfige WM-Team von Schönwetter, in sechs Auswahlrunden beim Halbfinale in Göteborg gegen die anderen deutschen Bewerber durchsetzen und durfte mit 39 anderen Teams zum Finale nach Curitiba, Brasilien fahren. Vor Ort mussten verschiedene theoretische Fragen beantwortet und praktische Aufgaben gelöst werden „Es ist ein Diagnose-Parkour mit zehn Stationen. Dort sind Fehler an Lkws, Bussen und Aggregaten eingebaut", so Neumann-Schönwetter. Das schnellste Team, das alle Fehler korrekt behebt, gewinnt. Gereicht hat es für das Schönwetter-Team für den vierten Platz. 

Gut für das Selbstbewusstsein

Ob der Reparaturbetrieb auch bei der nächsten Volvo-WM antreten wird, weiß Neumann-Schönwetter noch nicht. „Wir haben jedes Mal mindestens das Halbfinale erreicht. Mehr geht eigentlich nicht.“ wenn es einen anderen Wettbewerb geben würde, könne er sich allerdings vorstellen sich dem zu stellen. Vom Finale sei die Firma noch ganz euphorisch. „Für einen selber ist es toll, so eine Bestätigung zu bekommen. Es steigert das Selbstbewusstsein und die Arbeit im Team.“ Im normalen Werkstattalltag werde von Kunden weniger gelobt, sondern eher nur die Fehler gesehen. Der große Erfolg  bei so einem internationalen Wettbewerb täte den Jungs sehr gut.

Sarah Stoffers

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