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Neues Hafenviertel in Teltow: Spektakuläres Quartier geplant

Eine Investorengruppe plant ein Hafenquartier in Teltow. 200 bis 250 neue Wohnungen sollen südlich der Marina entstehen, direkt am Wasser.

Teltow - Teltow soll zwischen der neuen Marina und der Altstadt ein spektakuläres Hafenquartier bekommen. Eine Berliner Investorengruppe, die in der Hauptstadt und in Brandenburg engagiert ist, plant seit einigen Monaten südlich der Marina den Bau von 200 bis 250 Wohneinheiten mit Wasseranbindung. Der Clou: Das Hafenbecken soll – unter der Straße Zeppelinufer hindurch – erweitert werden, sodass fast alle Häuser des neuen Quartiers am Wasser stehen.

Rathaus Teltow begeistert von Plänen

Ein Teil der Häuser soll – Hobbithöhlen ähnelnd – in einen neuen großen Lärmschutzwall am Zeppelinufer implantiert werden. Der Wall soll, gemeinsam mit einem gewerblich zu nutzenden Brückenhaus am Hafendurchstich, zugleich den Verkehrslärm abschirmen. In den kommenden Wochen soll das Projekt den Gremien der Stadtverordneten vorgestellt werden. Im Rathaus zeigt man sich bereits begeistert von der Idee.

Von Investorenseite wurden schon erste positive Gespräche mit den Fraktionen des Stadtparlaments geführt, wie die PNN am gestrigen Donnerstag von einem Investorenvertreter erfuhren, der – wie die Investorengruppe selbst – namentlich noch nicht genannt werden will. Er sprach von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag, der „in idealer Lage in einer schnell wachsenden Stadt“ investiert werden soll und zeigte sich zuversichtlich, dass sich für die geplanten Miet- und Eigentumswohnungen Interessenten finden werden. Man gehe derzeit von einem Mietpreis von etwa 11,50 Euro aus.

Neues Quartiert verbindet Hafen und Altstadt

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erhofft sich von dem Projekt eine „städtebauliche Initialzündung“. Hafen und Altstadt würden durch das Quartier schlüssig miteinander verbunden. „Den Gedanken, dazu das Wasser des Teltowkanals zu nutzen, haben wir uns selbst noch nicht zu denken getraut“, so Schmidt gestern gegenüber den PNN. Allein die Kosten dafür dürften sich bereits im zweistelligen Millionenbereich bewegen.

Planer des Projektes, das auf einer gut 20 000 Quadratmeter großen Brache zwischen Bad- und Jahnstraße, südlich der Marina, umgesetzt werden soll, ist der Architekturprofessor Christoph Schwebel vom renommierten Berliner Büro Patzschke & Partner. Es ist bekannt durch Projekte wie das Hotel Adlon in Berlin und zahlreiche Hotel-, Villen-, Wohn- und Gewerbebauten in Berlin und auch in Potsdam. Idee des nachhaltig geplanten Neubauprojektes in Teltow sei es, „das Wasser in die Stadt und die Stadt ans Wasser“ zu holen und eine hochwertige Wohnsituation zu schaffen, sagte Schwebel.

Exklusive Hobbithäuser am Nordufer

Drei verschiedene Wohnbereiche sind geplant: Im südlichen Anschluss ans Hafenbecken der neuen Marina soll ein rechteckiges Bassin entstehen, in dem auch Boote anlegen können. Entlang dieses Bassins sind die sogenannten Steghäuser – Wohneinheiten in schmalen Vier- und Fünfgeschossern – geplant, deren Backstein-, Holz- und Putzfassaden durch Balkone, Terrassen und Rücksprünge „zerklüftet“ wirken sollen, wie Schwebel es beschreibt.

Von dem Bassin östlich abzweigend soll es einen mit einem Wehr abgetrennten Weiher geben, der als Regenwasserauffangbecken dient. An dessen Nordufer sind die exklusiven Hobbithäuser geplant, am Südufer dreigeschossige Gartenhäuser im Charakter der Steghäuser.

Zwischen Altstadt und Hafen sollen durch das neue Quartier hindurch Wegebeziehungen, oft am Wasser entlang, geschaffen werden. Auch zwei öffentliche Plätze sollen dabei entstehen, während der Fahrzeugverkehr weitgehend draußen gehalten werden soll. Auto-Stellflächen sollen laut Schwebel überwiegend in einer Tiefgarage bereitstehen.

Keine Auswirkungen auf den Hafenbau

Während sich die Grundstücke am Bassin bereits im Eigentum der Investorengruppe befinden, werden für den Planungsbereich am Weiher noch Gespräche mit mehreren Eigentümern geführt, wie der Investorenvertreter sagte. Ein für das Areal bereits angeschobenes Bebauungsplanverfahren muss unter den neuen Vorzeichen neu gestartet werden.

Auf den bereits laufenden Hafenbau hätten die neuen Pläne keine Auswirkungen, wie Teltows Baubeigeordnete Beate Rietz betonte. Die Marina soll zur Saison 2017 eröffnet werden. Den Anschluss ans Hafenbecken unter der Oderstraße, durch die dann auch ein Gehweg führen soll, würden die Investoren übernehmen – die die Dimension und die Bausteine der kommunalen Marina ausdrücklich begrüßen.

Sechs Wohnwürfel geplant

Die Investorengruppe hat mit Architekturprofessor Schwebel auch erste Gespräche mit der Firma Klösters geführt, die für ein etwa 8000 Quadratmeter großes Kanalgrundstück direkt östlich der Marina Bebauungspläne für sechs Wohnwürfel mit bis zu sieben Geschossen verfolgt. Schwebel schwebt hingegen eine Bebauung vor, die sich in Kubatur und Grundstücksgrößen an der Typologie der Altstadthäuser orientiert. Ob auch diese Pläne eine Chance auf Umsetzung haben, sei völlig offen.

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