zum Hauptinhalt

Neues Buskonzept: Länger und öfter unterwegs

Wie die Gemeinde Michendorf vom neuen Buskonzept zwischen Potsdam, Beelitz und Kloster Lehnin profitieren könnte.

Von Valerie Barsig

Michendorf - Das ab Januar 2018 geplante Buskonzept zwischen Potsdam, Beelitz und Kloster Lehnin hätte auch für die Gemeinde Michendorf erhebliche Vorteile. Wie Verkehrsleiter Thorsten Müller von regiobus Potsdam Mittelmark am Donnerstagabend im Gemeindeentwicklungsausschuss darstellte, sollen die Fahrzeiten zwischen Michendorf und Beelitz um zwölf Minuten sinken. Zudem sollen abends länger Busse nach Fresdorf und Stücken fahren. Dorthin sowie nach Langerwisch, Wilhelmshorst und Potsdam soll es am Wochenende auch deutlich mehr Fahrten geben. Nur nach Wildenbruch würden einige Fahrten entfallen.

Wie berichtet will das Busunternehmen eine Expressbuslinie zwischen Potsdam, Michendorf, Seddiner See und Beelitz einrichten. Die derzeitige Buslinie 643 von Potsdam über Beelitz nach Busendorf soll neu in Beelitz enden, dafür würde die Linie 645 Busendorf–Kloster Lehnin künftig bis Beelitz verlängert. Um Fahrzeit zu sparen, soll die Linie 643 am Abend nicht mehr über Wildenbruch fahren. „Auf den späten Fahrten dorthin hatten wir immer null bis höchstens zwei Fahrgäste aus Wildenbruch, für die alle anderen zehn Minuten länger unterwegs waren“, so Müller.

Unter anderem wegen dieses Wegfalls war in Michendorf bisher unklar, ob die Gemeinde ihren Anteil an der Finanzierung des Buskonzeptes übernehmen wird. Durch die Mehrleistungen am Wochenende und die Expresslinie entstehen Kosten von etwa 157 000 Euro, die zur Hälfte vom Landkreis, zur anderen Hälfte von Kloster Lehnin, Beelitz, Seddiner See und Michendorf übernommen werden sollten. Die drei anderen beteiligten Kommunen haben Müller zufolge schon signalisiert, ihren Anteil zu zahlen. Ob Michendorf die nötigen 20 000 Euro jährlich zahlt, ist bisher aber unklar.

Dabei hätten die meisten Ortsteile Vorteile durch die zusätzlichen Fahrten abends und am Wochenende. Zudem sollen die Busse der Linie 608 künftig auch am Wochenende bis Potsdam durchfahren und nicht wie bisher in Michendorf enden. Dadurch müssen Fahrgäste aus Langerwisch, Wildenbruch, Fresdorf oder Stücken nicht mehr umsteigen. Und die Expressbusse Potsdam–Beelitz, die außerhalb von Beelitz nur am Seddiner Jägerhof sowie in der Saarmunder Straße und am Bahnhof in Michendorf – also mitten im Ortszentrum – halten würden, würden bis zu 200 Fahrgästen täglich Zeitersparnisse bringen. „Nicht nur Schüler sind dort unterwegs, sondern auch viele Menschen, die zum Arzt oder zum Einkaufen müssen“, haben Müller zufolge eigene Erhebungen ergeben.

Die Ausschussmitglieder standen den Neuerungen am Donnerstag überwiegend positiv gegenüber. Sowohl Gerd Sommerlatte (FBL/UWG) als auch Volker Wiedersberg (Grüne) und Ernst Joachim Sattler (Bündnis für Michendorf) befürworteten die Neuerungen. Nur Hartmut Besch (FDP) lehnte Zahlungen Michendorfs ab, da hauptsächlich Beelitz und Kloster Lehnin vom Konzept profitieren würden. Müller entgegnete allerdings, dass die Kosten der Kommunen noch sinken könnten. „In Werder haben wir seit der Einführung des Powerbus-Konzeptes 25 Prozent mehr Fahrgäste.“ Die daraus resultierenden Mehreinnahmen würden angerechnet. Enrico Bellin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false