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Neue Kammerspiele in Kleinmachnow: Axel Prahl wird Kino-Pate

Freude in Kleinmachnow: Der Schauspieler Axel Prahl ist am kommenden Dienstag zur Berlinale in den Neuen Kammerspielen zu Gast. Er hat das Kino bereits ins Herz geschlossen.

Kleinmachnow - Es war Liebe auf den ersten Blick: Erst im Oktober hatte Schauspieler Axel Prahl zwei Kinosessel des Kleinmachnower Filmtheaters erstanden, jetzt wird er zur Berlinale für die Neuen Kammerspiele zum Kino-Paten.

In seiner neuen Rolle wird der beliebte Fernsehkommissar am kommenden Dienstag in der Karl-Marx-Straße über den roten Berlinale-Teppich schreiten und damit für zusätzliche Beachtung für Kleinmachnow sorgen. In den Kammerspielen löste die Entscheidung große Freude aus. Sie zeige, wie sehr sich Axel Prahl mit den Kammerspielen verbunden fühlt, sagte Geschäftsführerin Carolin Huder den PNN. Erst am Montag hatten die Kino-Verantwortlichen von der getroffenen Wahl erfahren, sprechen konnten sie den frischgebackenen Kino-Paten bisher aber noch nicht. Auch für die PNN war der vielbeschäftigte Berliner gestern nicht zu erreichen.

Prahl unterstützt die Neuen Kammerspiele in Kleinmachnow

Prahl, der seit 2002 mit Jan Josef Liefers als Hauptkommissar Frank Thiel regelmäßig für den Tatort des WDR vor der Kamera steht, hatte erst im vergangenen Herbst mit seiner Frau zwei Kinosessel der Kleinmachnower Kultstätte für jeweils 99,99 Euro erworben und dazu beigetragen, dass die Stühle neu gepolstert und mit neuem roten Stoff bezogen werden konnten. Gleich bei seinem ersten Besuch hatte der Grimme-Preisträger das Kino in sein Herz geschlossen. „Kinos, die ein Programm auch durch Filme jenseits des Mainstreams bereichern und ihrem Publikum Filmkunst bieten, sind unterstützenswert“, sagte er im Oktober. Damals war Prahl in den Kammerspielen zu Gast, um den Streifen „Kafkas Der Bau“ zu präsentieren, in dem er die Hauptrolle spielt.

Auch am Dienstag wird der 1999 durch „Nachtgestalten“ (Regie: Andreas Dresen) bekannt gewordene Schauspieler mit dem Publikum auf Tuchfühlung gehen, wenn das Kleinmachnower Filmtheater als sogenanntes Berlinale Kiez-Kino internationales Flair versprüht. Wie berichtet wird das Mitte der 1930er-Jahre erbaute Lichtspielhaus in diesem Jahr erstmals im Rahmen der Sonderreihe „Berlinale goes Kiez“ als eines von sieben ausgewählten Kiez-Kinos an Deutschlands größtem Filmfest teilnehmen. Jeweils ein prominenter Filmschaffender steht dabei für sein „Lieblingskino“ Pate und unterstützt dieses so in seiner kulturellen Arbeit, sagt Berlinale-Projektleiterin Uschi Feldges. Axel Prahl werde zu dem zweiten am 16. Februar gezeigten Berlinale-Film um kurz vor 21.30 Uhr in Kleinmachnow erwartet. Gemeinsam mit dem Gastgeber der Reihe „Berlinale goes Kiez“, Matthias Elwardt, wird er das Publikum begrüßen und den Filmabend eröffnen. Im Anschluss werde er als Gast den deutschen Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „24 Wochen“ ansehen. Im Idealfall wird er dabei auf seinen eigenen Kinosesseln sitzen, sagt Feldges. Die Bühne selbst gehöre dann dem Filmteam, das sich im Anschluss an die Filmpräsentation den Fragen des Publikums stellt.

Große Aufregung vor Berlinale

Das erste Mal ist es jedoch nicht, dass sich Kameras auf das Kleinmachnower Kino richten. Schon Ende Oktober drehte Regisseur Andreas Dresen, mit dem Prahl seit Jahren zusammenarbeitet und etwa mit „Halbe Treppe“ große Erfolge feierte, eine Kinoszene für den neuen „Timm Thaler“-Film. Fünf Kinder der Musical-Manufaktur, die ihren Unterricht in den Kammerspielen anbietet, wirkten als Statisten in dem Film mit.

Trotzdem ist die Aufregung vor dem großen Filmfest in den Kammerspielen entsprechend groß. Seit Montag wissen die Kino-Leiterinnen, wie es sich anfühlt, Berlinale Kino zu sein. Denn bereits kurz nach Kassenöffnung am Montagmorgen waren die Karten für die beiden Berlinale-Filme „Cartas da Guerrra“ und „24 Wochen“ vergriffen, sagt Huder. Schon eine Stunde zuvor hatten sich Dutzende Kleinmachnower auf den Weg zum Kino gemacht und vor der Tür ausgeharrt. Binnen weniger Minuten waren auch die Online-Tickets ausverkauft. Auch ein zweites Kartenkontingent, das noch nachgeordert wurde, fand innerhalb weniger Minuten interessierte Abnehmer.

Für das Großereignis hergrichtet

Insgesamt seien am ersten Verkaufstag 240 der 350 verfügbaren Karten in Kleinmachnow vergeben worden, sagt Kinoleiterin Valeska Hanel. Ob an anderen Vorverkaufsstellen noch einige wenige Restkarten zu erhalten sind, ließ sich gestern nicht sagen. Möglich sei, dass das Kino heute Abend noch ein kleines Kontingent an Restkarten erhalte, kündigte Geschäftsführerin Carolin Huder an. Sollte dies so sein, werde sie die interessierte Öffentlichkeit kurzfristig über Facebook informieren, sagte sie.

Derweil werde das Kino Stück für Stück für das Großereignis hergerichtet. Ein Techniker kommt heute ins Haus und wird vor Ort noch einmal Sound und Licht prüfen, am Dienstag wird der rote Teppich angefahren und verlegt. Bis gestern hatte die Berlinale die Kino-Leiterinnen ob der großen Nachfrage fest im Griff. Die verbleibenden Tage werden die beiden Frauen laut Hanel nutzen, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten und noch einmal groß „reinezumachen“.

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