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105 Betten für Auszubildende sind in dem neuen Viergeschosser der Berolina Hotels GmbH in Kleinmachnow geplant. 

© Visualisierung: Leitplan GmbH

Neubau mit 105 Betten: Große Internatspläne in Kleinmachnow

Die Berolina Hotels GmbH will einen Viergeschosser in Kleinmachnow bauen. Vertreter der Hoffbauerstiftung sind von den Plänen wenig begeistert.

Von Eva Schmid

Kleinmachnow - Der Hoffbauer-Bildungscampus in Kleinmachnow soll weiter wachsen: Die Berolina Hotels GmbH, die auf dem ehemaligen Siemensgelände am Schwarzen Weg bisher in einem Sechsgeschosser Betten als Internatsplätze vermietet, will ihr Angebot auf dem Campus vergrößern. Geplant ist ein viergeschossiger Neubau mit weiteren 105 Betten.

„Es gibt einen Mehrbedarf an Unterkünften für Auszubildende“, sagte Architekt Carsten Schwiering vom Berliner Architekturbüro Leitplan gegenüber den PNN. Schwiering stellte jüngst eine erste grobe Planung im Kleinmachnower Bauausschuss vor, die er im Auftrag von Berolina-Geschäftsführer Dirk Schütze erstellt hat. Demnach könnte der Neubau auf dem bisherigen Parkplatz entstehen. Er soll zudem nachhaltig und energetisch gebaut werden, sagte Schwiering, er spricht von einem Holzhybridbau mit Gründach. Zu der geplanten Investition wollte Schwiering keine Angaben machen. Die Azubis sollen laut Planung in Wohngruppen von je acht Personen unterkommen.  Schwiering hofft, dass es schon 2020 von der Gemeinde und der Bauaufsichtsbehörde grünes Licht geben könnte, „dann wäre ein Baustart auch schon im nächsten Jahr möglich.“

Für das Areal gibt es bisher keinen Bebauungsplan, der detailliert regelt, an welcher Stelle was hinkommen darf. Zwar wurde vor acht Jahren beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Doch das Planwerk „ruht noch, weil es bisher keine weiteren Bauabsichten gab“, so der Kleinmachnower Bauamtsleiter Jörg Ernsting auf Nachfrage. Der Flächennutzungsplan weist das Areal als Sondergebiet Bildung aus. Der knapp 20.000 Quadratmeter Campus gehört zu großen Teilen der Hoffbauer-Stiftung, ein kleinerer Teil im vorderen Bereich am Schwarzen Weg ist im Besitz von Dirk Schütze. Seit 2009 betreibt Schütze mit seiner Firma dort ein Wohnheim für Auszubildende. Die vorhandenen 86 Betten werden derzeit von Schülern des Teltower Oberstufenzentrums sowie von Auszubildenden des Oberlin Berufsbildungswerkes genutzt. Die Berolina Hotels GmbH vermietete unter anderem zeitweise auch die Räume im Flüchtlingsheim in Teltow in der Potsdamer Straße, als der Kreis das Gebäude nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft nutzte. Die Firma hat ihren Sitz im Europarc in Kleinmachnow.

Überrascht über die Erweiterungspläne zeigte sich Schützes Nachbar, der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung, Frank Hohn. Mit Hoffbauer sei über den geplanten Neubau bisher nicht gesprochen worden. „Man muss sich die Frage stellen, wenn nebenan etwas gebaut wird, was das dann für einen selbst heißt.“ Hohn spielt darauf an, dass er in Kleinmachnow bereits „mehrmals vorgesprochen“ hätte, um auf den Flächen von Hoffbauer Wohnbebauung zu realisieren. Welche Art von Wohnbebauung und für wen ließ Hohn gegenüber den PNN offen. Derartige Vorhaben seien bisher aber von der Gemeindeverwaltung abgelehnt worden. Über die Gründe konnte er nur spekulieren.

Auch bei der Vorstellung der neuen Pläne gab es jüngst erneut Bedenken im Bauausschuss und den Hinweis an die Planer, dass auf dem Bildungscampus keine Wohnungen im klassischen Sinne entstehen dürften. Überlegt wurde auch, ob man das per städtebaulichem Vertrag festschreiben solle. Architekt Schwiering versicherte, dass es sich bei Schützes Projekt um ein rein Gewerbliches handeln würde, also um Internatsplätze. Schwiering könnte nach der Überarbeitung der bisherigen Pläne das Projekt erneut im Januar im Bauausschuss vorstellen.

Hoffbauer-Vorstandsvorsitzender Hohn sagte auf Nachfrage, dass er die weitere Entwicklung nun aufmerksam beobachten werde. Denn auf dem Campus gebe es noch viel Platz und die wachsende Gesamtschule würde zum Beispiel mehr Platz für ihren Sportunterricht benötigen. Vor etwa fünf Jahren wurde zwar eine neue Sporthalle errichtet, die wird nach Angaben von Hohn aber für die Schüler der Grundschule und des Gymnasiums benötigt. So könnte die vorhandene Halle erweitert oder gar eine neue entstehen.

Die Hoffbauer-Stiftung hat neben ihrem Campus noch zusätzliche Flächen in Kleinmachnow: Teile des Landschaftsschutzgebietes auf der westlichen Seite des Schwarzen Wegs gehören ebenfalls der Stiftung. Nach Angaben von Hohn sei nicht die gesamte Fläche im Eigentum der Stiftung geschützt. Ob und was Hoffbauer dort entwickeln könnte, darauf gab Hohn keine klare Antwort. Nur so viel: „Wir haben ein Interesse, möglichst gute Rahmenbedingungen für die Schule zu ermöglichen.“ Das würde bei Bedarf auch die Errichtung neuer Räume beinhalten. Die Hoffbauer-Stiftung betreibt auf ihrem Bildunsgcampus eine Kita, eine Grundschule, ein Gymnasium eine Gesamtschule und eine Altenpflegeschule.

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