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Nach Protest: 72 Wohnungen in Nuthetal geplant: Mehr Platz für Senioren

Nuthetal – Die Rentner-Demo hat gewirkt: In Bergholz-Rehbrücke sollen weitere 72 Seniorenwohnungen entstehen. Schon vor zwei Jahren zogen Senioren, die sich von ihren angehenden Nachbarn angefeindet fühlten, für das Wohnprojekt auf die Straße.

Nuthetal – Die Rentner-Demo hat gewirkt: In Bergholz-Rehbrücke sollen weitere 72 Seniorenwohnungen entstehen. Schon vor zwei Jahren zogen Senioren, die sich von ihren angehenden Nachbarn angefeindet fühlten, für das Wohnprojekt auf die Straße. Ein Teil der barrierefreien Seniorenwohnungen steht bereits – die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewog hatte wie berichtet im Rehgraben-Wohngebiet vergangenes Jahr 55 barrierefreie Wohnungen erbaut. Jetzt folgen weitere auf einem Privatgrundstück im Biberweg.

Der Grundstücksbesitzer hat nach langer Suche einen passenden Investor gefunden. Die Orpea-Unternehmensgruppe, nach eigenen Angaben einer der führenden Betreiber von Seniorenpflegeeinrichtungen in Europa, will einen Viergeschosser mit Café und einem Garten für Demenzpatienten betreiben. Die Nuthetaler Gemeindevertreter hatten einer Änderung des Bebauungsplanes jüngst auf ihrer Sitzung zugestimmt. Das B-Plan-Verfahren könne laut Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) im Spätsommer dieses Jahres abgeschlossen sein. Baustart sei voraussichtlich Anfang nächsten Jahres, so Hustig.

Auch wenn das neue Seniorenwohnheim vier Geschosse haben wird, „halten wir die vereinbarte Gesamthöhe ein“, so Hustig. Der Neubau werde die umliegenden Häuser nicht überragen. Das war eine der großen Sorgen der Nachbarn, die damals gegen das Projekt Sturm liefen und sich in einem offenen Brief mit teils harscher Kritik wie berichtet an das Rathaus wendeten. Sie befürchteten, dass die Viergeschosser alles andere am Ortsrand weit überragen werden. In dem Brief sprachen sie auch vom „Rowdytum“ der neuen Nachbarn. „Rentner, Kinder mit Fahrrädern, Frauen mit Kinderwagen, Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer“ würden über private Wege an ihren Häusern vorbeigehen, hieß es damals in dem Schreiben. Und weiter: „Die Eigentümer dieser Reihenhäuser werden für Schäden durch Rowdytum aufkommen müssen.“

Der Streit ist mittlerweile beigelegt. Die ersten Senioren sind bereits 2015 eingezogen, bisher blieb es ruhig am Ortsrand von Bergholz-Rehbrücke. es

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