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Durch Sprengung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurden in Stahnsdorf mehrere Häuser beschädigt.

© Ottmar Winter

Nach Bombensprengung: Bonava übernimmt keine Haftung für beschädigte Häuser

Durch die Sprengung eines Blindgängers auf einer Baustelle in Stahnsdorf wurden mehrere Häuser stark beschädigt. Der Bauherr wird die Schäden nicht übernehmen.

Von Enrico Bellin

Stahnsdorf - Das Bauunternehmen Bonava, auf dessen Baustelle in der Stahnsdorfer Wilhelm-Külz-Straße in der Nacht zum 8. Februar eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe detoniert ist, übernimmt keine Schäden an umliegenden Häusern. Wie berichtet waren bei der Detonation mehrere Häuser beschädigt worden, eines wird derzeit abgerissen. Einige Anwohner beziehungsweise deren Versicherungen hatten sich daraufhin mit Forderungen an die Bonava gewandt, so Unternehmenssprecherin Katja Kargert auf PNN-Anfrage. „Die in diesen Fällen angemeldeten Ansprüche konnten jedoch weder von uns noch von unserer Versicherung übernommen werden“, so Kargert. Dies stehe bereits rechtssicher fest.

Versicherungen kulant

Ein Subunternehmer hatte am Tag vor der Explosion Erde bewegt, die noch nicht auf Munition hin untersucht worden war. Daraufhin wurde die Fliegerbombe freigelegt. Eine Entschärfung vor Ort misslang, sie musste gesprengt werden. Rund 60 Menschen hatten anschließend bei der Gemeinde Stahnsdorf Schadensmeldungen ausgefüllt. Wie Gemeindesprecher Stephan Reitzig am Montag bestätigte, ist bisher kein Fall bekannt, in dem sich eine Versicherung weigerte, den entstandenen Schaden zu zahlen. Bisher war jedoch fraglich, ob sich die Versicherungen das Geld bei der Bonava oder ihrem Subunternehmer zurückholen.

Die Bonava selbst werde die auf der Baustelle entstandenen Schäden ebenfalls mit ihrer Versicherung klären, so die Sprecherin. Vom Subunternehmer werde man sich kein Geld zurückholen. Die Baustelle, auf der in sechs Häusern 66 Eigentumswohnungen entstehen sollen, stand drei Wochen lang still.

Kampfmittelexperten auf dem Gelände

Seit dem 24. Februar wird wieder gebaut, so Kargert. „Zusätzlich wurde und wird die Baustelle von uns vorsorglich, und ohne das es dafür eine Auflage gab, sondiert.“ Dazu nehme ein Kampfmittelexperte in Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst in einem kleinen Raster Bohrungen vor, die anschließend untersucht werden. „Uns geht es darum, bei weiteren Bauarbeiten und auch für die späteren Bewohner jegliche Verdachtsmomente auszuschließen“, so Katja Kargert. Vor der Explosion war nur jeweils für kleinere Flächen eine solche Untersuchung durchgeführt worden, nur dort durfte dann gearbeitet werden. 

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