zum Hauptinhalt
Neue Sorgen. Nach dem Diebstahl dreier Motorräder fehlen Trainingsfahrzeuge.

© MCC

Motocross in Stahnsdorf: Neues Loch in der Vereinskasse

Rückschlag für den Stahnsdorfer Motocross-Club: Drei Motorräder wurden vom Gelände geklaut. Die Gemeinde beschließt einen Zuschuss.

Stahnsdorf - Erst vor drei Wochen hatte die Gemeinde Stahnsdorf entschieden, dem MCC Schenkenhorst-Berlin finanziell unter die Arme zu greifen. Ein erster Schritt auf dem Weg zurück zur Internationalität schien gemacht. Doch die Freude darüber wehrte nicht lang. In der Nacht zum Sonntag verschwanden drei Motorräder vom Motocross-Gelände, die jetzt nicht nur für Trainings- und Übungsangebote fehlen, sondern ein neues Loch in die Vereinskasse reißen. Die Motorräder hatten einen Wert von rund 10 000 Euro und waren nicht versichert. „Sehr ärgerlich“, kommentiert der Vereinsvorsitzende Robert Korr den Vorfall.

Etwa 1 Uhr nachts waren bislang unbekannte Täter auf das 21 Hektar große Areal geschlichen und hatten alle vier auf dem Gelände installierten Container aufgebrochen. Wie Bilder der Überwachungskamera zeigen würden, seien die Täter dabei nicht durch die Haupttore, sondern über einen Zugang am Wald, der Rettungsdiensten vorbehalten sei, auf das Gelände gelangt. Neben den Motorrädern nahmen sie eine Dieselpumpe und 300 Liter Kraftstoff mit. Auf den Fotos selbst sei nicht viel zu erkennen, sagt Korr, auch weil die Bewegungsmelder zuvor manipuliert worden seien. Korr hofft dennoch, dass die Bilder eine Spur sind, die die Polizei zu den Tätern führt.

Erst Ende März hatte der Stahnsdorfer Gemeinderat entschieden, eine einmalige Zuwendung für den Verein in Höhe von 20 000 Euro in den Haushalt 2015 einzustellen. „Das Geld soll zweckgebunden für den Kauf eines Traktors eingesetzt werden“, sagt Gemeindesprecher Stephan Reitzig. Wie berichtet wollen die Motorsportler das rund 21 Hektar große Areal am Rande von Schenkenhorst instand setzen, die Attraktivität erhöhen und nicht zuletzt das Gelände fit für internationale Rennen machen. Dazu benötigt der Verein in den kommenden zwei Jahren rund 52 000 Euro. Vor allem die Unterhaltung der Strecke, die sich im Wasserschutzgebiet Rehbrücke befindet und damit hohen Umweltauflagen unterliege, ist aufwendig und teuer. Zudem werde eine neue Absperrung, später auch noch eine Bewässerungsanlage gebraucht.

Um den Gemeindevertretern die Entscheidung zu erleichtern, hatte der Verein die ursprüngliche Beschlussvorlage, die von einem finanziellen Zuschuss in diesem und dem nächsten Jahr ausging, abgeändert und die Förderung auf einmalige 20 000 Euro gekürzt. Dem konnten die Kommunalpolitiker letztlich mehrheitlich zustimmen. „Leider ist nicht verstanden worden, dass bei uns mehr passiert als nur Motorsport“, sagt Korr. „Wir haben hier schließlich auch Modellsport und BMX auf dem Platz.“ Trotzdem freut er sich über die Finanzspritze. Der Verein will noch 10 000 Euro draufpacken und nun einen Händler suchen, der dem Club für das verfügbare Geld eine „vernünftige gebrauchte Maschine“ überlassen kann. Der Traktor werde für eine deutliche Entlastung bei der Pflege des Areals sorgen, ist sich Korr sicher. Die 10 000 Stunden, die der Verein ehrenamtlich erbringe, könnten somit wieder effektiver eingesetzt werden. Das schaffe Zeit für andere Dinge, etwa die Betreuung der BMX-Kids oder das 14-tägige Schnuppertraining für Groß und Klein, für das nun allerdings erst einmal die Geräte fehlen. Solveig Schuster

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false