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2019 eröffnet: Das Zentrum für Technologie und Wissenstransfer am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam.

© Andreas Klaer

Modellbetrieb in der Mittelmark: Potsdamer Forscher werden zu Biobauern

Ein landwirtschaftlicher Modellbetrieb erhält 25 Millionen Euro Fördermittel vom Land, um die Bio-Landwirtschaft voranzubringen.

Potsdam - Das Potsdamer Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) errichtet einen Modellbetrieb für Bio-Landwirtschaft in Groß Kreutz (Havel). Das Leuchtturmprojekt wird vom Land Brandenburg im Rahmen des Zukunftsinvestitionsfonds mit 25 Millionen Euro gefördert. Es soll in der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung angesiedelt werden. Das ATB stellte die Pläne bei einer virtuellen Kick-Off-Veranstaltung vor, an der Vertreter:innen aus 13 Leibniz-Institutionen, fünf Hochschulen sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) teilnahmen. 

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„Gemeinsam wollen wir innovative Konzepte und Technologien erforschen, entwickeln und praktisch erproben, welche zur Realisierung einer nachhaltigen Bioökonomie notwendig sind”, sagte die ATB-Direktorin Barbara Sturm in ihrer Ansprache.  Dabei gehe es um die bessere Nutzung natürlicher Ressourcen in Brandenburg und das gemeinsame Erarbeiten eines ganzheitlichen Ansatzes für eine nachhaltige biobasierte Kreislaufwirtschaft, so Sturm. 

Konkret soll am Leibniz-Innovationshof geforscht werden zu ressourcenschonendem Pflanzenbau, tiergerechter Nutztierhaltung und zur regionalen Erzeugung gesunder Lebensmittel. Außerdem wird es um die Nutzung von Reststoffen und die Förderung von Biodiversität in der Landwirtschaft gehen. Dabei sollen auch neue Geschäftsmodelle und Einkommensmöglichkeiten für Landwirte entwickelt werden. Ein zentrales Thema des Vorhabens soll das Verhältnis von Produzierenden und Verbrauchenden sein. 

Barbara Sturm, Direktorin des Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB).
Barbara Sturm, Direktorin des Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB).

© promo

Die Idee für den Modellbetrieb war im Rahmen eines Leibniz-Strategieforums entstanden. Nach Ansicht der Initiator:innen bietet die Mark trotz lokaler und globaler Herausforderungen besondere Chancen für eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie. Ein Standortvorteil sei beispielsweise die hohe Dichte an Forschungsinstitutionen, ein anderer die starke Land- und Ernährungswirtschaft. 

Forschungsministerin Manja Schüle (SPD) betonte: “Sowohl die Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung als auch der Schutz von Landökosystemen und ihre nachhaltige Nutzung sind globale Herausforderungen.” Eine leistungsfähige Agrarforschung sei jedoch auch regional von zentraler Bedeutung. "Brandenburgs landwirtschaftlich genutzte Flächen gehören zur Identität des Landes und sind zugleich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, so Ministerin Schüle. 

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