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Potsdam-Mittelmark: Mit Hertha ganz vorn

Partnerschaft „Hertha hautnah“ wird von Kommunen auf Schulen ausgedehnt – Werder macht den Anfang

Werder (Havel) - Dass Hertha BSC am vergangenen Wochenende eine Nacht lang an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga stand, wurde gestern allgemein als gutes Omen gewertet: Die Kinder der Franz-Dümichen-Grundschule in Werder johlten wie im Fußballstadion und schwenkten die blauweißen Fahnen – in der Havelauenhalle wurde von Michael Preetz, Leiter der Hertha-Lizenzspielabteilung, und Schulleiterin Bärbel Schmidtchen der erste Partnerschaftsvertrag von Hertha BSC mit einer Schule unterschrieben. Auch Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD), Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) und Landtagsabgeordnete Saskia Funck (CDU) waren dabei.

Unter dem Stichwort „Hertha hautnah“ hatte der Berliner Fußballverein in den vergangenen vier Jahren bereits 22 Partnerschaften mit Kommunen, darunter Teltow, Stahnsdorf und Werder, abgeschlossen. Dass die erste Partnerschule nun in Werder entsteht, sei kein Zufall, wie Michael Preetz gestern betonte: Das Verhältnis sei – nicht zuletzt durch den enthusiastischen Hertha-Botschafter Klaus-Dieter Bartsch, seines Zeichens Präsident des Werderaner FC Victoria – besonders ausgeprägt.

Was hat man also mit der neuen Schulpartnerschaft vor? „Wir werden Spieler herbringen, denken über eine Fußball-AG nach, wollen euch das Olympia-Stadion zeigen und noch in dieser Saison zu einem Spiel einladen“, versprach Preetz den Dümichen-Schülern. Ein Gutschein mit 230 Eintrittskarten wurde überreicht. Preetz wollte mit der Partnerschaft ausdrücklich nicht nur die Jungen angesprochen wissen, sondern mit Blick auf die derzeitigen Leistungen der Frauen-Nationalmannschaft in China auch die Mädchen. Natürlich will man auch das Olympiastadion vollbekommen, wie Bildungsminister Rupprecht am Rande anmerkte.

Für Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) passte der Termin gestern gut in den Kalender: Hertha und Viktoria – beide auf dem zweiten Tabellenplatz, Viktoria freilich in der Landesklasse. Und Werder wurde jüngst zur „sportlichsten Stadt des Landes Brandenburg 2007“ gekürt – die Dümichen-Schule hatte einen gewissen Anteil daran, wie Große feststellte. Jungen wie Robin Grothe sind Mitglieder bei Viktoria und halten die D-Junioren in der Landesliga. Gestern begeisterte der Elfjährige mit seiner Ball-Jonglage. Die Pokale von Schul-, Kreis- und Landeswettbewerben passen kaum noch in die Regale – ob vom Fußball, Geräteturnen, von Leichtathletikwettkämpfen, der ISTAF-Schülerstaffel, vom Volleyball oder integrativen Sportwettkämpfen. Im Frühling und Herbst wird für die Fußball-Pokalspiele trainiert, die traditionell in der Schule stattfinden, so Schulleiterin Schmidtchen.

„Wir sehen in der Partnerschaft eine weitere Möglichkeit, unsere Schüler vom Sport zu begeistern und sie zur regelmäßigen sportlichen Tätigkeit zu motivieren“, sagte Schmidtchen, die nun – wie schon ihr im Sommer in den Ruhestand verabschiedete Vorgänger Wolfgang Gäding – auch selbst zum Hertha-Fan geworden ist. Und dann ist da noch etwas, das die Kinder der Dümichen-Grundschule bei der Partnerschaft lernen sollen, wie Schmidtchen hinterherschickte: „Mit Misserfolgen zu leben.“ Henry Klix

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