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Zentral gelegen. In der neuen Wache ist Platz für fünf Fahrzeuge.

© Gabriele Richter

Potsdam-Mittelmark: Mehr Platz für Nothelfer

In Werder wurde neue Rettungswache eingeweiht. Promedica hatte zwei Gründe zur Freude

Werder (Havel) - Werder hat eine neue Rettungswache. Der Neubau in der Adolf-Damaschke-Straße ist gestern feierlich eingeweiht worden. Die Mitarbeiter der Promedica Rettungsdienst GmbH sind erleichtert, für sich und die fünf Fahrzeuge endlich mehr Platz zu haben und ihre Ziele schneller erreichen zu können. Die gesetzliche Hilfsfrist beträgt im Land Brandenburg fünfzehn Minuten, das war nicht immer einzuhalten. Die alte Wache in der Innenstadt war seit Jahren zu klein, die Ausfahrt sehr eng und die Garage nur befristet genehmigt.

Währenddessen ist die Zahl der Rettunsgeinsätze in den vergangenen Jahren gestiegen, rund 3000 Mal jährlich müssen die 27 Nothelfer ausrücken. Der zuständige Fachdienstleiter des Landratsamtes, Klaus-Dieter Hallex, nannte dafür drei Gründe: den Zuzug, die demografische Entwicklung und eine andere Sensibilität. „Die Leute sind wacher geworden. Wenn es in der Brust pochert, warten sie nicht mit einem Arztbesuch bis zum nächsten Tag, sondern rufen die 112.“ Der Notarzt für Werder wird seit 20 Jahren vom St.-Josef-Krankenhaus in Potsdam gestellt.

Versorgungsbereich der Rettungswache ist nicht nur die Stadt Werder, sondern auch Bereiche der Gemeinde Schwielowsee und die A 10. Der Krankentransporter, der wegen des Platzmangels nach Groß Kreutz umgezogen ist, soll nun wieder zurückkehren. Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß zeigte sich froh, dass die Retter ihre schwere Aufgabe jetzt unter besseren Bedingungen erfüllen können. Sie wünsche sich noch, dass die Rettungswagen bei ihren Einsätzen nicht mehr an der Bahnschranke am Bahnhof Werder warten müssen. „Ein Tunnel wäre ein Schritt, damit auch die Ortsteile hinter der Schranke schneller versorgt werden können.“

Stolz sei sie, dass die kommunale Haus- und Grundstücksgesellschaft Werder HGW den Neubau für 800 000 Euro fristgemäß errichtet hat, sie vermietet ihn jetzt an den Landkreis als Träger des Rettungsdienstes. Der hat die Aufgabe an das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter und in Werder an die private Promedica aus Westerholt (Niedersachsen) vergeben. Der Vertrag war erst im Juli um vier Jahre verlängert worden. Promedica-Geschäftsführer Ingo Lender hatte deshalb gestern doppelten Grund zur Freude.

Am Freitag habe man auf dem Wasser mit der Belegschaft die Auftragsverlängerung gefeiert. „Heute bin ich mit einem anderen Gefühl hier als bei der Grundsteinlegung“, so Lender. Im November sei noch unklar gewesen, ob Promedica die Wache behält. Es habe seine Zeit gedauert, bis sich die Mitarbeiter und das Unternehmen aneinander gewöhnt haben, inzwischen sei das gelungen.

Das Grundstück, auf dem die Wache steht, war anfangs für den Bau der Therme vorgesehen, die derzeit in den Havelauen entsteht. Auf der 15 000-Quadratmeter-Fläche ist noch sehr viel Platz, möglicherweise für den Mietwohnungsbau, wie es gestern hieß. Dann allerdings müssten wegen des Nachbarn hohe Lärmschutzauflagen erfüllt werden. Henry Klix

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