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Mega-Windräder in Potsdam-Mittelmark: Zwölf superhohe Windräder im Wald bei Beelitz genehmigt

Ärger in Beelitz über das Landesumweltamt: Die Behörde hat den Bau von 200 Meter hohen Windrädern erlaubt. Jetzt wollen Beelitz und die Windkraft-Gegner der Waldkleeblatt-Initiative rechtliche Schritte gegen die Behörde prüfen.

Beelitz - Das Landesumweltamt hat die Genehmigung von zwölf Windrädern der neuen Generation im Wald zwischen Beelitz-Heilstätten, Borkheide, Borkwalde und Fichtenwalde genehmigt. Es geht um die Südhälfte des 720 Hektar großen mit Höhen von 200 Metern beantragt – . Im Verfahren wurde auf drei Windräder verzichtet.

Kritiker: Landesumweltamt interessiert weder der Infraschall noch der Naturschutz

Bei den genehmigten Windrädern werden Siedlungsabstände von 1000 Metern und ein Abstand von 1500 Metern zu den Recura-Kliniken in den Heilstätten eingehalten, wie sie im Regionalplan Havelland-Fläming festgelegt wurden. Waldkleeblatt-Vorsitzender Winfried Ludwig sagte den PNN, dass mit dem neuen Windpark das größte zusammenhängende Waldgebiet in Brandenburg fragmentiert werde. Weder die Gefährdung von Bürgern durch Wipfelbrände noch der Schutz der Recura-Patienten vor Infraschall oder der Naturschutz seien in der Genehmigung des Landesumweltamtes ausreichend gewürdigt worden.

Der Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth äußerte sich enttäuscht, dass Verhandlungen der Stadt mit dem Ziel, einen Kompromiss zu erzielen, mit Blick auf die nahe Genehmigung von Juwi einseitig abgebrochen worden seien. Gegen die Zustimmung des Landesumweltamtes habe man umgehend Widerspruch eingelegt. Um eine Zustimmung aus Beelitz zu erzielen, müsse Juwi auf mehr als drei Windräder verzichten, sagte Knuth.

Stadt hat Windparkbetreiber den Zugang zum Gelände noch nicht gestattet

Er habe Zweifel, dass die Pläne unter den derzeitigen Umständen überhaupt umgesetzt werden können: Die Stadt habe für die Nutzung der benötigten Wege keine Gestattungsverträge unterzeichnet. „Gegebenenfalls muss zivilrechtlich geklärt werden, ob eine Kommune dazu gezwungen werden kann, Flächen für den Bau von Windrädern bereitzustellen“, sagte Knuth.

Außerdem bereitet die Stadt wie berichtet eine , über dessen Bestandskraft nach zwei Gerichtsurteilen nicht nur in Beelitz massive Zweifel bestehen. Die Klageschrift werde noch vorbereitet. Die Stadt erhofft sich bei einem Erfolg mehr kommunale Mitsprache beim Ausbau der Windenergie.

Weitere Windräder bei Sputendorf, Ruhlsdorf, Mühlenfließ und Treuenbrietzen geplant

„Das Landesumweltamt hat alle Bedenken und Einwendungen von Bürgern und Kommunen, des Waldkleeblatt-Vereins und der Recura-Kliniken ignoriert“, so Waldkleeblatt-Chef Ludwig. Der Ausbau der Windindustrie gehe am Bedarf vorbei, führe zu Kostensteigerungen und gefährde die Versorgungsicherheit. „Für eine solche verfehlte Energiepolitik Wälder zu opfern, ist unvereinbar mit den Festlegungen des Weltklimarates, der die verstärkte Aufforstung empfiehlt.“ Es läge in der Macht der Landesregierung, Errichtung von Windrädern in Wäldern zu untersagen und damit einen wirklichen Beitrag zum Gesundheits- und Klimaschutz zu leisten, erklärte Ludwig. „Wir werden alle rechtlichen und politischen Mittel nutzen, um unsere Bürger sowie die Umwelt vor schädlichen Einflüssen von Windkraftanlagen zu schützen.“

Im Landesumweltamt läuft derzeit auch ein Genehmigungsverfahren für fünf Windräder bei Sputendorf, die zum 300 Hektar großen Windeignungsgebiet Genshagener Heide gehören. Antragsteller sind die Berliner Stadtwerke. Vier neue, 185 Meter hohe Windräder bei Ruhlsdorf desselben Windeignungsgebietes gehen laut Behördenangaben dieser Tage in Betrieb. Was den Landkreis Potsdam-Mittelmark angeht, werden derzeit auch bei Mühlenfließ und bei Treuenbrietzen zwei Dutzend der superhohen Windräder der neuen Generation aufgestellt.

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