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Marina-Projekt in Teltow: Stadt will Grundstück am Hafen verkaufen

Die Stadt Teltow will ein Grundstück am Hafen verkaufen, auf dem das Restaurant- und Bürogebäude entstehen soll. Damit sollen Kosten gespart werden.

Teltow - Um Kosten beim Bau der immer teurer gewordenen Marina zu sparen, will die Stadt Teltow das Grundstück verkaufen, auf dem das Restaurant- und Bürogebäude errichtet werden soll. Nachdem zuletzt nach einem Interessenten für den Bau des Hauses gesucht worden war, plant die Stadt nun, auch das gerade teuer sanierte Grundstück an einen potenziellen Investor zu verkaufen. Derzeit bereitet sie dazu eine Ausschreibung vor, über die der Hauptausschuss am Montagabend beriet. „Damit werden die Sanierungskosten zugunsten Privater an die Steuerzahler solidarisiert“, ärgert sich der Stadtverordnete Andreas Wolf (BfB).

Wolf hatte im Hauptausschuss beantragt, über die Ausschreibung öffentlich zu beraten, war aber einmal mehr an der Mehrheit der Ausschussmitglieder gescheitert, die den Einwänden des für die Stadt Teltow tätigen Rechtsanwalts Janko Geßner von der Potsdamer Kanzlei Dombert gefolgt waren. Es sei ein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot, wenn möglichen Bietern Details der Vergabekriterien vorzeitig bekannt würden, betonte Geßner. Andererseits könnte auch die Stadt ihre Verhandlungsposition im Verfahren schwächen, wenn ihre Überlegungen publik würden, meinte er. Eine Auffassung, die nicht alle teilten. Wenn öffentlich diskutiert würde, hätte auch jeder Beteiligte Rückgriff auf die Infos, so der Grünen-Politiker Eberhard Adenstedt.

Die Idee, das geplante und im Architekturwettbewerb entwickelte Hafenmeister-Gebäude durch einen privaten Investor realisieren zu lassen, war schon vor mehreren Monaten durch den Projektsteuerer ins Spiel gebracht worden. In einem ersten Schritt hatte es zunächst ein Interessenbekundungsverfahren gegeben, das nach Angaben der Baubeigeordneten Beate Rietz (SPD) ein großes Echo gefunden habe. Die Zahl der Interessenten nannte sie aber nicht.

Im Verfahren sei ein grundsätzliches Marktinteresse signalisiert worden, erläutert Stadtsprecherin Andrea Neumann. Insofern sei es konsequent, nun eine Ausschreibung folgen zu lassen. Allerdings: Von einem Grundstücksverkauf war zumindest öffentlich bislang keine Rede. Wie die Baubeigeordnete Beate Rietz betont, sei dieser aber auch schon Inhalt des bisherigen Verfahrens gewesen.

Bei der Baubehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark hatte die Stadt Teltow zuvor einen Bauantrag für das Gebäude, die Zufahrt und Parkflächen gestellt. Weil Teile des Bebauungsplanes ins Landschaftsschutzgebiet Parforceheide hineinreichten, war auch das Brandenburger Umweltministerium ins Genehmigungsverfahren involviert worden (PNN berichteten). Offen ist, ob der spätere Investor die aus der Baugenehmigung resultierenden Vorgaben für den Bau übernehmen wird. Laut Beate Rietz ließe die Ausschreibung zunächst relativ freie Hand. Es gäbe aber eine von den Stadtverordneten zu beschließende Bewertungsmatrix, die gewisse Prioritäten beinhalte.

Mit dem Grundstück will sich die Stadt von einem Teil des Areals trennen, das die Kosten für die Marina rasant in die Höhe getrieben hatte. Der hoch belastete Boden musste aufwändig saniert werden und hatte den Bau deutlich verzögert. Die Stadt hatte das Grundstück gemeinsam mit der Fläche, auf der das Hafenbecken für den mit 39 Booten konzipierten Anleger entstehen soll, vor vier Jahren von der Klösters Baustoffwerke erworben, ein angrenzender Grundstücksstreifen wurde im Sommer 2014 hinzugekauft. Insgesamt hatte Teltow an Klösters dafür rund 1,4 Millionen Euro gezahlt. Das war von einigen Stadtverordneten als überhöht kritisiert worden.

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