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Nur Anlegestelle? Noch gibt es keinen Betreiber für Anlagen am Hafen.

© A. Klaer

Marina in Teltow: Teltows Hafen fehlen Bauherr und Betreiber

Stadt bisher ohne Erfolg bei Partnersuche für Bootslager und Restaurant. Für den Hafen sind neue Genehmigungen nötig.

Teltow - Ein gefülltes Wasserbecken, vielleicht ein paar Boote, sonst Ödnis und Baustelle. Bleibt es bei der geplanten Eröffnung im Sommer, könnte sich Teltows Marina dann so präsentieren. Kein Restaurant, keine Toiletten, keine Infrastruktur. Die Rad- und Fußwegbrücke? Höchstens im Bau. Am Dienstagabend hat der Hauptausschuss mit der Steganlage den nächsten Auftrag für Teltows größtes Bauprojekt vergeben. Für das geplante Gastronomie- und Funktionsgebäude oder das Bootslager gibt es bisher aber noch nicht einmal einen Bauherrn, geschweige denn einen Betreiber.

Bislang war vorgesehen, dass die Stadt Teltow die Marina nach dem Bau einem privaten Hafenbetreiber übergibt. Dieser sollte auch die Möglichkeit erhalten, auf dem westlich angrenzenden Grundstück eine Bootswerft zu bauen. Auch das Restaurant sollte er betreiben oder betreiben lassen. Zwischenzeitlich war überlegt worden, aus Kostengründen das Gastronomie-Gebäude nicht selbst zu bauen, sondern durch einen privaten Investor realisieren zu lassen. Doch auch dafür fand sich bislang kein Interessent, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf Nachfrage. An dem Ziel, einen externen Bauherrn zu finden, halte die Stadt aber fest, so der Bürgermeister.

Trotzdem sind die Verantwortlichen bemüht, Optimismus zu verbreiten. Die Probleme auf der Baustelle seien im Griff, zumindest teilweise, sagte Projektsteuerer Dietmar Städter. Wie berichtet hatte sich im November auf der westlichen Seite der Hafenböschung in fünf bis sechs Metern Tiefe eine Erdschicht gelöst. Nachdem die Stelle zunächst gesichert worden war, habe sich nun auch eine langfristige Lösung gefunden. Mit Spundbohlen soll der Boden stabilisiert werden, erklärte er. Grund zur Sorge bestehe nicht, der Schaden sei punktuell begrenzt gewesen. Warum es trotz umfangreicher Bohrungen und Sondierungen im Hafengebiet zu dem Absturz kam, blieb unklar.

Ursprünglich sollte der Boden im Hafenbereich durch 640 Säulen im Boden stabilisiert werden. Um Kosten bei dem zwischenzeitlich aus dem Ruder gelaufenen Projekt zu sparen, war später entschieden worden, statt teurer Stahlbetonsäulen insbesondere am Hang zur Oderstraße Rüttelstopfsäulen zu verwenden, von denen Ende 2016 rund 400 in den Boden gebracht wurden.

Weitere Erdrutsche schloss der Projektsteuerer zwar nahezu aus, dennoch sollen auch außerhalb des Schadensbereichs im Norden der westlichen Hafenböschung noch weitere Spundwände eingezogen werden. Die jetzt gefundene Lösung sei sowohl statisch als auch kostentechnisch die günstigste, erläuterte Städter. Teurer würde die Marina dadurch nicht.

Wegen der neuen Konstruktion müsse bei den Behörden eine neue Genehmigung eingeholt werden. Parallel werde die Ausschreibung vorbereitet. Auch die Baggerarbeiten werden fortgesetzt, wenngleich sich auch dort Probleme ergeben. Auf dem zur Verfügung stehenden Plateau könne nicht alles ausgehobenes Material zur gleichen Zeit gelagert werden, so der Projektsteuerer. Dennoch gehe es voran. Zumindest beim Hafenbecken.

Drumherum ruhen die Arbeiten. Die mit der Verkehrserschließung beauftragte Firma, die zwischenzeitlich wegen Problemen abgesprungen war, sei bislang nicht bereit, auf die Hafenbaustelle zurückzukehren. Gründe nannte sie nicht. Wie berichtet hatte es „Lücken in der Ausführungsplanung“ gegeben, die nachgebessert werden mussten. In der nächsten Woche soll es aber nochmals ein Gespräch mit der Firma geben, so Städter.

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