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Landratswahl in Potsdam-Mittelmark: Linke schicken eigenen Kandidaten ins Rennen

Nach Piraten, SPD und CDU haben sich jetzt auch die Linken auf einen Bewerber für die Landratswahl in Potsdam-Mittelmark geeinigt. Der Kleinmachnower Klaus-Jürgen Warnick soll am 25.

Nach Piraten, SPD und CDU haben sich jetzt auch die Linken auf einen Bewerber für die Landratswahl in Potsdam-Mittelmark geeinigt. Der Kleinmachnower Klaus-Jürgen Warnick soll am 25. September gegen den Amtsinhaber Wolfgang Blasig (SPD) antreten. Darauf hat sich der Kreisvorstand am Donnerstag geeinigt, am 9. Juli soll er nominiert werden.

Warnick gilt mit seinen langjährigen Erfahrungen auf allen politischen Ebenen als Schlachtross der Brandenburger Linken. Bekannt sei er in der Region und erfahren, sagt Linken-Kreischef Jan Eckhoff, stecke in sämtlichen Themen und argumentiere überzeugend für linke Ideen. Warnick saß für die Linken in den 90er-Jahren im Bundestag, danach im Landtag. Seit zwölf Jahren ist er Mitglied des mittelmärkischen Kreistags und seit 18 Jahren Gemeindevertreter in Kleinmachnow.

„Ich bin Rentner und mir geht es gut“, sagt der 63-Jährige. „Zugleich bin ich jemand, der nicht locker lässt.“ Bei Landrat Blasig sieht er Schwachstellen, denkt besonders in Punkto Bürgernähe mehr bieten zu können. „Das habe ich in der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf ja deutlich gemacht, dass ich schwierigen Themen nicht aus dem Weg gehe.“ Von Blasig habe er eher den Eindruck, dass er „lieber rote Bänder durchschneidet als offen über Probleme wie den massiven Ausbau der Windkraft zu diskutieren“.

Neben mehr Bürgernähe sieht Warnick in einem stärkeren Ausgleich zwischen armen und reichen Kommunen im Landkreis ein wichtiges Thema für den neuen Landrat. Das Kreisentwicklungsbudget müsse weiter erhöht werden, damit Kommunen in der Peripherie des Landkreises nicht abgehangen werden. Geht es den ärmeren Kommunen besser, dann hätten auch die reichen was davon.

Wie Blasig war Warnick vor der Wende im VEB Elektronische Bauelemente „Carl von Ossietzky“ in Teltow tätig, Blasig als Entwicklungsingenieur, Warnick nach seiner Lehre als Elektromechaniker als Schichtleiter. Nach der Wende legte er – zunächst noch parteilos – auf dem Ticket von PDS und Linken eine bemerkenswerte politische Karriere hin, bevor er 2000 auch Mitglied wurde.

Zu seiner Popularität hat sein Engagement im Deutschen Mieterbund beigetragen, dessen brandenburgischen Landesverband er nach der Wende als Vorsitzender und später als Geschäftsführer maßgeblich mit aufbaute. Im „Selbsthilfeverein Nutzer“ engagierte er sich für die Finanzierung von Prozessen von Menschen, die von Rückübertragung ihrer Häuser betroffen waren – wovon es in Kleinmachnow einige gab.

Klaus-Jürgen Warnick lebt in einer Lebensgemeinschaft, hat vier Kinder und drei Enkelkinder. Dass er mit 63 Jahren überhaupt noch antreten kann, hat er – wie auch Wolfgang Blasig – einem Landtagsbeschluss aus dem vergangenen Jahr zu verdanken: Die Altersgrenze von 62 Jahren für die Landrats- und Bürgermeisterkandidatur wurde gestrichen, es gibt – wie auch auf Bundes- und Landesebene – keine Altersbeschränkung mehr für politische Ämter.

Bemerkenswertes Detail: Drei der vier Kandidaten für die Landratswahl kommen aus Kleinmachnow, neben Blasig und Warnick auch der Piratenkandidat Andreas Schramm. Nur die CDU schickt mit Herbert Schäfer einen Groß-Kreutzer ins Rennen. Die Grünen haben sich zu dem Thema noch nicht geeinigt, letzte Möglichkeit sei angesichts der Bewerbungsfrist die Kreismitgliederversammlung am 22. Juni, wie es aus dem Vorstand heißt. 

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