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Land prüft Zuschuss für BBIS in Kleinmachnow: Kein Geld mehr für Privatschule

Die Internationale Schule auf dem Kleinmachnower Seeberg soll keine Zuschüsse mehr vom Land erhalten. Das fordert der brandenburgische Landesrechnungshof.

Kleinmachnow - Nach Ansicht der Behörde erfülle die Privatschule nicht die verfassungs- und schulrechtlichen Anforderungen an eine Ersatzschule. Die Finanzprüfer hatten dies im Rahmen einer Recherche festgestellt und das Brandenburger Bildungsministerium aufgefordert, sicherzustellen, dass die Schule die Anforderungen einhalte oder diese nicht mehr öffentlich zu finanzieren, so eine Sprecherin. Neben der englischen Schulsprache und den zu erzielenden Abschlüssen monierten die Prüfer vor allem die hohen Gebühren, die die Berlin Brandenburg International School (BBIS) verlange und durch die sie Besserverdienende möglicherweise privilegiere.

Nach Angaben der BBIS würden derzeit rund 700 Kinder aus mehr als 60 Nationen auf dem Seeberg unterrichtet, vorwiegend aus Diplomaten- und Managerfamilien. Diese müssen für den Schulplatz im Monat rund 1000 Euro bezahlen. Eltern, die weniger verdienen, könnten ein geringeres Schulgeld beantragen, sagte Schuldirektor Peter Kotrc den PNN. „Wir müssen das möglicherweise transparenter machen“, erklärte er. Die Schule hatte durch einen Bericht der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ von der Forderung des Rechnungshofs erfahren, und reagierte gelassen. Der Schuldirektor geht davon aus, dass er die Vorwürfe entkräften kann.

Bildungsministerium prüft Kritikpunkte

Die BBIS ist 1990 gegründet worden und hat ihren Sitz in den Gebäuden der früheren Reichspostforschungsanstalt. Die Erhaltung des denkmalgeschützten Campus sei auch im Interesse des Landes, sagt Kotrc. Das Bildungsministerium hielt sich gestern mit einer Bewertung zurück. Nach Angaben von Ministeriumssprecher Ralph Kotsch würden die Kritikpunkte derzeit geprüft.

Von Beginn an hatte das Brandenburger Ministerium die Schule als private Ersatzschule anerkannt und durch Zuschüsse unterstützt. Zuletzt mit rund zwei Millionen Euro jährlich. Ob eine Existenz auch ohne die Gelder möglich wäre, vermochte der Schulleiter gestern nicht zu sagen. Er glaube aber nicht, dass es gewünscht sei, die Schule, mit einem seiner Ansicht nach wichtigen Nischenangebot, in den Konkurs zu führen. Die Schule werde insbesondere von Familien nachgefragt, die nur wenige Jahre im Land verblieben und gezielt nach englischsprachigen Schulen suchen würden, erklärte er. Auch sei der zu erzielende Abschluss, das Internationale Baccalaureate, durch die Kultusministerkonferenz bestätigt und in Deutschland anerkannt.

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