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Kunstrasenplatz in Kleinmachnow: Schon vor dem Bau teurer

Die Kosten für den Sportplatz auf Kleinmachnows Industriebrache haben sich verdoppelt. Warum ist offen.

Kleinmachnow - Kostenschock für Kleinmachnow: Der am Dreilindener Weg nahe der Autobahn geplante Sportplatz wird voraussichtlich doppelt so teuer wie zunächst angenommen. Statt der kalkulierten 1,5 Millionen Euro muss mit mindestens 3,2 Millionen Euro gerechnet werden. Die Diskussion um das von Beginn an umstrittene Bauprojekt ist damit neu entfacht. Aufgeben wollen die Befürworter das Vorhaben aber nicht. „Wenn sich Kosten erheblich erhöhen, muss baulich reagiert werden“, sagte etwa die Vorsitzende der CDU/FDP-Fraktion, Angelika Scheib. Es sei noch zu klären, warum sich die Kosten so drastisch erhöht haben.

Würden die Kostensteigerungen aus sinnvollen Verbesserungen resultieren, könne eine Budgeterhöhung infrage kommen. Andernfalls müsse reagiert werden, indem die Planungen vereinfacht und Kosten reduziert würden, so Scheib. Grundsätzlich erachte sie den Sportplatz aber weiter als „absolut notwendig und sinnvoll“. Und auch der Fraktionschef der SPD/Pro-Fraktion, Bernd Bültermann, wiederholte: „Wir wollen den Sportplatz an dieser Stelle, weil wir glauben, dass es die einzige Möglichkeit ist.“

Im Februar vor einem Jahr hatten die Gemeindevertreter mehrheitlich den Bau des Sportplatzes auf dem rund 17 000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Technik-Innovation-Wissenschaft beschlossen, im vergangenen September wurde der Planungsauftrag vergeben. Nun liegt den Gremien ein neuer Beschlussantrag des Bürgermeisters vor, der vorsieht, das Bauprojekt zu teilen. Die im Haushalt veranschlagten Mittel sollen danach zunächst einmal in den Sportplatz mit Sitzenstufen und Parkplätzen fließen. Das würde rund 1,7 Millionen Euro kosten, 200 000 mehr als bisher vorgesehen. Für das Funktionsgebäude mit Umkleiden und Toiletten, das nach derzeitigen Berechnungen 1,3 Millionen Euro kosten wird, ist indes ein zusätzlicher Errichtungsbeschluss vonnöten. Zu den Millionen kommen nach derzeitigem Stand noch 200 000 Euro an Planungs- und Baunebenkosten. Der Sportplatz müsse zuerst realisiert werden, um die für den Kunstrasen beantragten Fördermittel nicht zu verlieren, erläuterte Gemeindesprecherin Martina Bellack.

Wie berichtet gibt es in der Region einen großen Bedarf an zusätzlichen Sportstätten. Vor allem der regionale Sportverein Eintracht 1949 klagt über Platznot. Aufgrund fehlender Kapazitäten könne er die Nachfrage insbesondere von fußballinteressierten Jungen und Mädchen nicht mehr bedienen. Das Land Brandenburg hatte daher für das Großspielfeld mit Kunstrasen und Leichtathletik-Anlagen Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm in Aussicht gestellt.

Der Bedarf wird fraktionsübergreifend auch nicht bestritten. Dennoch hatten sowohl die BIK als auch die Grünen in Kleinmachnow den geplanten Sportplatz aufgrund seiner Lage nahe der Autobahn wegen befürchteter hoher Lärm- und Schadstoffwerte abgelehnt. Die hohen Kosten seien nun ein zusätzliches Argument dagegen, so die Grünen-Fraktionschefin Barbara Sahlmann.

Auch in der SPD-Pro-Fraktion hatte die Standort- die Finanzierungsfrage zunächst überlagert. Eine abschließende Meinungsbildung zu dem vorliegenden Beschlussvorschlag erfolge nach den Gremiensitzungen in dieser Woche, sagte Bernd Bültermann.

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