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Mit seinem Bild "Teltow II" führte der aus New York stammende Maler Lyonel Feininger, 1918 die Stadt am Teltowkanal in die Welt der Kunst ein. 

© Andreas Klaer

Kunst-Sonntag in Teltow: Im Geiste des Begründers

Vor 100 Jahren hielt Teltow Einzug in die Kunst. Am ersten November-Wochenende soll dies besonders gewürdigt werden.

Teltow – Es war ein besonderer Moment in Teltows Kunstgeschichte, als der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger (1871-1956) im Jahr 1918 zum Pinsel griff. Offenbar hoch zu den Dächern Teltows aufgestiegen, warf der zu dieser Zeit in Berlin lebende Künstler einen Blick auf die Häuser der Altstadt und die aus ihrer Mitte ragende St. Andreas-Kirche. Mit schnörkellosen geraden Linien bildete Feininger die sich ihm bietende Kulisse auf einer Leinwand ab. Mit dem etwa einen mal 1,25 Meter großen Ölgemälde namens "Teltow II" hielt die Stadt seinerzeit Einzug in die Welt der Kunst und Museen.

Anlass genug, die Geburtsstunde des Werkes vor 100 Jahren besonders zu würdigen. So wird der traditionell am ersten November-Wochenende stattfindende Kunst-Sonntag in seinem 11. Jahr nicht nur einen, sondern erstmals drei Tage lang sein, erklärt Organisatorin Silva von Bülow.

Sonderausstellung und Lesung im Programm

Unter dem Titel "Mehr als ein Kunst-Sonntag" wird das Rahmenprogramm am Freitag, 2. November, durch eine von Skulpturen und Plastiken geprägte Sonderausstellung ergänzt, die Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) um 18 Uhr eröffnen wird.

Zudem kehrt der Kunst-Sonntag, nachdem er die letzten Male in die Teltower Altstadt lud, mit der Biomalzfabrik an eine frühere Wirkungsstätte zurück. Schon am Eingang werde Lichtpoet Alfred Wolki den Zuschauer mit lichten Grüßen empfangen. Auch die Wand eines neu entstandenen Fabrikbaus wird durch eine Malerei der Teltower Künstlerin Frauke Schmidt-Theilig verziert und in die Ausstellung integriert.

Insgesamt werden 68 KünstlerInnen aus neun europäischen Ländern rund 350 Exponate präsentieren. Als "Special Guestes" stellen die Berliner Silikon-Künstlerin Anke Eilgerhard und der Video- und Klangkünstler Jörg Oswald im Kesselhaus aus. "Beide verstehen es, mit der Gabe der seltsamen Sicht Kunst auf den Punkt zu bringen", sagt die Organisatorin.

Ergänzt werde das künstlerische Programm mit einer Lesung. Die Kulturjournalistin Astrid Hoffmann wird am Samstag um 16 Uhr im Kesselhaus Geschichten und Anekdoten aus Brandenburg erzählen, während die Tanzschule "Kurrat" und das "mückenheimertrios" die Lesung musikalisch und tänzerisch umrahmen. Zugleich lädt die in der Biomalz-Fabrik beheimatete Union Sozialer Einrichtungen (USE) zu einem "Tag der offenen Tür".

Besucher sollen Feininger aufspüren

Der traditionelle Kunst-Sonntag wird am 4. November um 12 Uhr eröffnen. Im Anschluss können Kunstinteressierte bis 18 Uhr durch die historischen und denkmalgeschützten Gebäude des Fabrikgeländes spazieren und die in unterschiedlicher Weise dargebotene Kunst genießen.

Auch Lyonel Feininger ist nicht nur im Geiste zugegen. "Es wird auf jeden Fall auch etwas von ihm zu sehen sein", verspricht Veranstaltungsorganisatorin Silva von Bülow. Was genau will sie aber noch nicht verraten. Und auch den Ausstellungsort sollen die Besucher selbst herausfinden, sagt sie. 

Das Original des 1918 entstandenen Werkes befindet sich im Besitz der Staatlichen Museen zu Berlin. Es war zuletzt im Sommer im Rahmen einer Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin einem breiten Publikum präsentiert worden.

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