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Buntes Treiben. In Stahnsdorf werden mehr als Tausend Besucher erwartet.

© Kunstmeile

KulTOUR: Jährlich neu auf altbewährte Art

Zur 7. Stahnsdorfer Kunstmeile werden im September 40 Aussteller an 15 Orten erwartet

Stahnsdorf - Sicher wird es der reinste Zufall gewesen sein, wenn die sehr gut besuchte Pressekonferenz zur 7. Stahnsdorfer Kunstmeile mit dem Geburtstag des Bürgermeisters Bernd Albers zusammenfiel. Wie immer auch, er war gestern mit vor Ort im „Aux Delices Normands“, einem der gastgebenden Gehöfte auf dem malerischen Dorfanger. Er versprach nicht nur, dass zum Meilen-Fest am ersten September-Wochenende der Rasen rund um die Kirche frisch gemäht sein wird, sondern dankte auch den mitmachenden Hofbesitzern ganz bürgermeisterlich für ihr Engagement. Man ist sich nach ungefähr sechs erfolgreichen Meilen einig, dass hier „eine gewisse Kultur entstanden“ ist, eine mit Nachhaltigkeit.

Das wird gern bestätigen, wer den Gang der Dinge über Jahre verfolgt hat. Die Projektgruppe „7. Stahnsdorfer Kunstmeile“ weist ausdrücklich drauf hin, dass es ihr weder um Geld noch um Kommerz geht. Und bloß keine „Rummel-Atmosphäre“ mit Buden und so! Klein und fein ist das alles mal wieder rund um den Dorfplatz gedacht und vorbereitet, 15 Standorte für mehr als 40 Ausführende in den Ateliers und offenen Höfen, auch im Autohaus Breitenwischer, wo so manche Überraschung auf die Gäste wartet, nicht nur der ominöse „Weiße Mann Blanko“, ein echter Weltmeister seiner Art. Hier braucht es keine Siebenmeilen-Stiefel, eher Muße, und Freude am Miteinander und Begegnen für Künstler und ihr Publikum. Man rechnet ja am 3. und 4. September wieder mit ungefähr tausend Gästen aus Nah und Fern, wobei „Fern“ schon mal Neuruppin und noch weiter bedeuten kann.

Viel Herz also, ein kleines Budget, alte und neue Sponsoren, und ein paar vor Ort, die nun offenen Tores auch mitmachen wollen. Man konnte sogar jugendliche Helfer gewinnen – damit die teilnehmenden Maler und Fotografen, Schmuckdesigner und Bildhauer, die Schneider, Gastronomen und Bäcker auch mal auf dieser magischen Meile flanieren oder bummeln können, jeder soll ja etwas davon haben. Auch eine Gemeinschaftsausstellung der bildenden Kunst ist geplant, Titel „Perspektiven“, was immer man darunter verstehen will. Parkplätze sind vorhanden, der Eintritt ist frei.

Echte KulTour also! Man wird alte Bekannte der Vorjahre wiedersehen, und viele neue Gesichter, jedes Jahr also auf altbewährte Art ganz neu, und stets mit Überraschungen. So wird der Stahnsdorfer Künstler Egon Wrobel mit einer Performance ein recht verwickeltes Ding präsentieren, Beelitzens uralte Wassermühle wird fotografisch aufgeschlossen, New Orleans-Jazz, Panflöte, Didgeridoo und Ocean Drum, aber auch Noten nach Humperdinckscher Art von nebenan werden zu hören sein. Die französische Bäckerei, Gastgeber dieses Pressefrühstücks, wo keiner von der Journaille geröstet und gefressen wurde, empfiehlt nicht nur herkömmliche Spezialitäten, sie lockt auch mit „ganz besonderen Pommes“, na dann bon appétit! Kurz und gut, die Veranstalter tun alles, um eine gepflegte und gutbürgerliche Atmosphäre zu schaffen, einladend zum wohlfeilen Genuß und zum Wiederkommen im nächsten Jahr. Alles nach bewährter Art.

Übrigens hat sich jetzt auch der Heimatverein den ehrenamtlichen Kultur-Enthusiasten angeschlossen, er bietet zwei Führungen rund um die Wehrkirche an. Wer es mehr literarisch will, kann am Sonnabend bei der Fee Lena vom Wiesengrund oder bei Chris Doerck (Geschichten aus ihrer zweiten Heimat Cuba) vorbeischauen, am Sonntag 18 Uhr bei Gisela Heller. Sie weiß Neues über den alten Fontane zu berichten.

Das siebenköpfige Team hat sich also auch zur 7. ordentlich ’was einfallen lassen, alles schick und gepflegt, auch der Rasen! Dann kann es ja losgehen. Gerold Paul

3. September ab 14 Uhr, 4. September ab 11 Uhr, Dorfplatz Stahnsdorf

Gerold Paul

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