zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Kreis kauft Ankerhaus in Caputh

Auch Umbau in Werders Heim genehmigt

Schwielowsee/Werder (Havel) - Im Kreis werden derzeit die Weichen für die langfristige Unterbringung von Flüchtlingen gelegt. So soll das ehemalige Hotel in Caputh, der „Goldene Anker“, in dem seit Anfang des Jahres rund 20 jugendliche Flüchtlinge untergebracht sind, gekauft werden. Bisher war mit dem Eigentümer des Gebäudes eine Jahresmiete von 100 000 Euro vereinbart worden. Die Belziger Verwaltung will für den Kauf der Immobilie in der Friedrich-Ebert-Straße rund eine halbe Million Euro ausgeben. Das hat der Kreistag jüngst in seiner Sitzung beschlossen. An der Belegung und Nutzung solle sich laut Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert vorerst nichts ändern.

Anders sieht es auf der Werderaner Jugendhöhe aus. Hier will der Kreis in Absprache mit dem Eigentümer des ehemaligen Lehrlingswohnheimes wie berichtet langfristig Sozialwohnungen schaffen. Ursprünglich sollten bis zu 250 Flüchtlinge dort untergebracht werden. Da die Flüchtlingszahlen seit Monaten aber zurückgehen, will der Kreis Asylsuchenden und bereits anerkannten Flüchtlingen in Werder mehr Platz bieten. Laut Kreissprecher Schwinzert sollen für 180 Menschen rund 60 Ein- bis Vierzimmerwohnungen entstehen. Der Einzug ist im kommenden Jahr geplant. Die Umgestaltung der Räume übernimmt der Investor, der im Gegenzug für die teuren Umbauarbeiten eine längere Mietdauer von fünf statt drei Jahren forderte. Auch hierfür gab es auf der Kreisstagssitzung grünes Licht.

Dass ähnliche Vorhaben wie in Werder auch für andere, derzeit noch im Umbau befindliche Flüchtlingsheime gelten könnten, bezweifelte Kreissprecher Schwinzert. Im Michendorfer Sens-Convent-Hotel könnten planungsrechtlich keine Wohnungen entstehen, „da es als Hotel ausgewiesen ist“. Auch für das ehemalige Töplitzer Bauarbeiterhostel sowie den leer stehenden Toom-Baumarkt in Nuthetal sei der Einbau von Wohnungen keine Option.

Bei allen drei Objekten ist übrigens nach wie vor unklar, wann die ersten Flüchtlinge einziehen werden. Es hakt wie berichtet noch immer an zahlreichen fehlenden Genehmigungen. So gibt es in Töplitz Probleme mit der Erschließung, Rettungskräfte können bisher nicht auf das unwegsame Gelände fahren. Die Unterkunft erreicht man bisher nur über einen sandigen Feldweg. In Michendorf klemmt es am Brandschutz, in Nuthetal müsste das Grundstück erst noch rechtlich gesichert werden, so Schwinzert. es

Zur Startseite