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Schleuse Kleinmachnow (Klaer)Wegen nBauarbeiten wurde die Mittelkammer der Schleuse fast vollständig entleert.

© Andreas Klaer

Kleinmachnower Schleusen-Sanierung: Sperrung wegen Inspektion

Kurzfristige Ausfälle und Sperrungen soll es an der Kleinmachnower Schleuse künftig nicht mehr geben. Dort werden die Elektrik erneuert und die Kammern instand gesetzt.

Kleinmachnow – An der Kleinmachnower Schleuse haben planmäßig die Arbeiten an der Elektroanlage begonnen. Wie das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA) mitteilt, soll bis November 2019 die mittlerweile überaltete und störanfällige Anlage der Schleuse komplett erneuert werden - weitestgehend bei laufendem Schiffsbetrieb. Lediglich in der Zeit vom 22. Oktober bis zum 9. November diesen Jahres werde die Norkdammer vorübergehend gesperrt. Die Bundesbehörde nutzt hier für die anstehenden Arbeiten eine ohnehin geplante Bauwerksinspektion. Die zwischen 1938 und 1940 nachträglich zur Entlastung der innerstädtischen Wasserstraße in Berlin gebaute Nordkammer bekommt zudem ein neues Klapptor. Zuvor waren schon Hubtor und Antriebstechnik der Mittelkammer instand gesetzt worden.

DDR-Ersatzteile nicht mehr lieferbar

Zuletzt habe die Anlage nur noch mit hohem Aufwand und viel Kreativität der Anlagentechniker in Betrieb gehalten werden können, erklärt der Leiter des Wassertraßen-Neubauamtes Berlin, Rolf Dietrich. Nicht nur, dass die Anlage immer häufiger ausfiel und die Schleuse kurzfristig gesperrt werden musste. "Überwiegend waren die aus DDR-Produktion stammenden Systemkomponenten auch nicht mehr lieferbar", so Dietrich. Letztmalig wurde die Kleinmachnower Schleuse zu Beginn der 1980er Jahre saniert. Zuvor war der Kanal während der deutsch-deutschen Teilung zwanzig Jahre für den Schiffsverkehr gesperrt.

Im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 sollte die 85 Meter lange Nordkammer ursprünglich durch eine 190 Meter lange neue Schleusenkammer ersetzt werden. Die Arbeiten an der damals schon reparaturbedürftigen Elektroanlage waren aus diesem Grund zunächst zurückgestellt worden. Später wich der vorgesehene Ausbau Planungen für einen Ersatzneubau der Schleuse, der jedoch auch dem Rotstift zum Opfer fiel. 

Zentrale Fernsteuerung der Schleuse in Kleinmachnow wird vorbereitet

Nord- und Mittelkammer der Kleinmachnower Schleuse, die jährlich rund 13 000 Schiffen passieren, sollen nun in ihrem Bestand erhalten und entsprechend saniert werden. Insgesamt wird das Wasserstraßen-Neubauamt nach eigenen Angaben rund vier Millionen Euro in die Erneuerung der Elektroanlagen und die Automatisierung der Schleuse investieren. In einigen Jahren soll sie von einer noch zu bauenden Leitzentrale in Berlin-Grünau aus gesteuert werden. Dafür werde die Schleuse schon jetzt vorbereitet. Bis es soweit ist, wird sie aber noch vor Ort bedient und bekommt dazu im denkmalgeschützten Mittelturm der Schleusenanlage einen neuen zentralen Bedienstand. Dies sei nötig, da der alte Bedienstand an der Nordkammer nicht mehr der Arbeitsstättenrichtlinie entspricht, sich aber auch nicht nach deren Vorgaben umbauen ließe, so das WNA. 

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