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Potsdam-Mittelmark: Kleinmachnower Fath-Areal ist in neuer Hand

Gelände wurde zwangsversteigert – Neuer Besitzer will Gewerbe ansiedeln, die Gemeinde auch aufforsten

Kleinmachnow - Einer der letzten Kleinmachnower „Schandflecke“, das verwilderte Fath-Areal am Stahnsdorfer Damm, ist in neuer Hand. Gestern wurde das ehemalige Werkstattgelände der insolventen Fath-GmbH vor dem Potsdamer Amtsgericht zwangsversteigert. Den Zuschlag erhielt die Hausmann Grundbesitz AG. Das Unternehmen zahlt 200 000 Euro für das knapp 32 Hektar große Gelände.

Wie eine Mitarbeiterin gegenüber den PNN sagte, soll das Gelände als Gewerbegebiet entwickelt werden. Genaue Vorstellungen, welche Gewerbe sich ansiedeln könnten, habe man noch nicht.

Im Kleinmachnower Rathaus zeigte man sich erfreut über den Besitzerwechsel. Zugleich bremste Bürgermeister Michael Grubert (SPD) den Enthusiasmus der neuen Eigentümer: „Es ist nicht mein Ziel, auf dem gesamten Gelände Gewerbe zuzulassen.“ Die Gemeinde habe das Gestaltungsrecht für das Gebiet. Einen gültigen Bebauungsplan gebe es noch nicht, lediglich einen Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2001. Der sehe zwar für das komplette Gelände ein Gewerbegebiet vor, der Beschluss sei jedoch in der Gemeindevertretung nicht weiter verfolgt worden, so Grubert. „Ich werde das jetzt fortführen.“

Vorstellbar sei für Grubert eine gemischte Nutzung: Direkt am Stahnsdorfer Damm könnte sich kleinteiliges Gewerbe ansiedeln, andere Gebiete könnte man aufforsten, schlug er vor.

Die Werkstätten auf dem Gelände nahe der Autobahn 115 stammen weitgehend noch vom volkseigenen Kfz-Kombinat „Max Reimann“. Es nahm zu DDR-Zeiten eine führende Rolle als Reparaturbetrieb ein. Der Berliner Klaus Korte hatte das Areal nach dem Mauerfall übernommen und dort die Fath-Kfz-Werkstätten und einen Technik-Handel betrieben. Er scheiterte daran. Das Gelände wurde gepfändet. Mehrere Termine zur Zwangsversteigerung mussten in der Vergangenheit abgesagt werden. Es gab kein Interesse – offensichtlich auch nicht im Kleinmachnower Rathaus, wo einige Zeit lang über einen Ankauf diskutiert wurde.

Im ersten Schritt wird der neue Besitzer, die Hausmann AG, das Gelände beräumen müssen. Die von Vandalismus und mehreren Bränden gezeichneten Werkstatthallen sind einsturzgefährdet. In jüngster Vergangenheit tummelten sich viele Jugendliche auf dem „Abenteuerspielplatz“ und hinterließen Grafitti und Hunderte leerer Spraydosen.

Im Oktober war der Landkreis in Vorarbeit gegangen: Für rund 400 000 Euro wurde das stark vermüllte Areal von gefährlichen Asbestplatten, Altreifen, Hausmüll, Öl und anderen Chemikalien zwangsgeräumt. Damit sollten Käufer angelockt werden. Mit Erfolg. Mit dem Verkauf könnte jetzt ein Teil der Reinigungskosten wieder in die Kasse des Kreises zurückfließen. Dennoch steht dem neuen Besitzer eine Menge Arbeit bevor: Einem Gutachten zufolge dürften die Kosten für die restlichen Reinigungs- und Abrissarbeiten auf dem Gelände bei über einer Million Euro liegen. Jo/tor

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