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Abgesenkt. Unter dem Tor sollen bald größere Fahrzeuge passieren.

© S. Gabsch

Kleinmachnow: Verständigung mit Hakeburg-Eigentümer

In Kleinmachnow wurde eine Einigung über die umstrittene Zufahrt an der Neuen Hakeburg auf dem Kleinmachnower Seeberg erzielt. Ein Städtebaulicher Vertrag soll im November kommen.

Kleinmachnow – Die umstrittene Zufahrt zu den geplanten Wohnbauten an der Neuen Hakeburg auf dem Kleinmachnower Seeberg über die Straße Am Hochwald ist offenbar vom Tisch. Das geht aus einer Informationsvorlage zum Stand des Bebauungsplanverfahrens hervor, die die Kleinmachnower Gemeindeverwaltung am Montag dem Bauausschuss vorgelegt hat. Danach sollen die Bewohner der neuen Villen und der denkmalgeschützten Burg ausschließlich über den Zehlendorfer Damm und die historische Toreinfahrt an der Ecke zur Karl-Marx-Straße zu ihren Häusern fahren können. Auch größere Fahrzeuge und Busse sollen diesen Weg nutzen.

Wie berichtet plant der Eigentümer, die Vivaro und heutige Hakeburg Grundbesitz GmbH, Wohnungen in der historischen Burganlage der Familie von Hake zu errichten. Zudem sollen schräg gegenüber der 1908 gebauten Burg zwei dreigeschossige Villen mit weiteren Wohnungen und Tiefgarage entstehen. Anwohner der westlichen Seite des Seebergs fürchteten zunächst, dass die Zufahrt zu den Häusern auch über ihre Straße Am Hochwald erfolgen könnte, was zunächst auch geplant war. Die Anwohner protestierten in den Gremien der Gemeinde und richteten sich dabei insbesondere gegen den während der Bauphase zu erwartenden Schwerlastverkehr. Die Laster würden das über 80 Jahre alte Kopfsteinpflaster gänzlich ruinieren, argumentierten sie. Zudem sei die Straße, die von vielen Schülern genutzt werde, für so große Fahrzeuge viel zu eng.

Zufahrt über Straße Am Hochwald soll lediglich in Ausnahmefällen möglich sein - Verstöße werden mit Strafgeld von 500 Euro pro Fall geahndet

Nachdem eine Untersuchung ergab, dass auch Notdienst und Feuerwehr durch das denkmalgeschützte, knapp vier Meter hohe Tor am Fuße der Hakeburg passen, sollen auch diese dort durchfahren. Zudem werde nach Angaben der Verwaltung das Straßenniveau unter der Toreinfahrt ein wenig abgesenkt, sodass auch noch größere Fahrzeuge hindurchkämen. Die Anwohner, die diese Lösung favorisiert hatten, sind zufrieden. „Alles ist auf einem guten Weg“, erklärte Initiativensprecher Siegfried Brandt.

Die Zufahrtsregelung soll im städtebaulichen Vertrag festgezurrt werden, der derzeit zwischen Eigentümer und Gemeinde verhandelt wird. Nach aktuellen Plänen soll auf der westlichen Seite, von wo aus ein Waldweg durch das Landschaftsschutzgebiet zur Straße Am Hochwald führt, eine Schranke mit Video- und Gegensprechanlage installiert werden, die ferngesteuert geöffnet und geschlossen werden kann. Die Zufahrt über die Straße Am Hochwald soll lediglich in Ausnahmefällen möglich sein. Verstöße würden laut Vertragsentwurf mit einem Strafgeld von 500 Euro pro Fall, maximal jedoch 50 000 Euro im Jahr geahndet. Mit dieser Regelung können auch die Anwohner leben. „Die Zufahrt über unsere Straße sollte nur kein Dauerzustand sein“, erklärte Brandt. Die Initiative wolle sich mit weiteren Aktionen zunächst zurückhalten, das Vorgehen aber weiter beobachten, sagte er.

Bis Mitte November wollen sich beide Vertragsparteien auf ein Papier einigen

Spaziergänger sollen weiterhin über das Grundstück auf dem Seeberg schlendern können, Gleiches gilt für den an der Burg vorbeiführenden Weg am Machnower See. Lediglich für die Nacht und einige Veranstaltungen soll das Gehrecht seitens des Eigentümers ausgeschlossen werden können, heißt es in dem Vertragsentwurf.

Derzeit werden noch Detailfragen des städtebaulichen Vertrages geklärt. Bis Mitte November wollen sich beide Vertragsparteien auf ein Papier einigen, heißt es von der Verwaltung. Anschließend werde der Vertrag den Gemeindevertretern zur Beschlussfassung vorgelegt. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen gegeben, die Burg könnte erneut verkauft worden sein. Das Unternehmen hat sich jedoch lediglich umfirmiert und einen weiteren Gesellschafter ins Boot geholt. Einen Eigentümerwechsel gab es nach Angaben der Verwaltung nicht.

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