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Weinberg 18 bietet der Kreisvolkshochschule zu wenig Platz und Flexibilität, findet Leiterin Indra Kühlcke. Ein neuer Standort soll die Qualität der Kurse und die Sichtbarkeit der KVHS in der Region erhöhen. In naher Zukunft möchte die KVHS in der TKS-Region auch mehrtägige Bildungsurlaube und Integrationskurse für Geflüchtete anbieten.

© Andreas Klaer

Kleinmachnow: Sichtbarer werden

Die Kreisvolkshochschule ist noch immer auf der Suche nach einem perfekten Standort für ihre Zentrale.

Kleinmachnow - Die Wände sind frisch gestrichen, Teppiche und Treppengeländer wirken nagelneu: Im alten Internatsgebäude Am Weinberg 18, in dem die Kreisvolkshochschule und die Kreismusikschule (KVHS) ihren Verwaltungssitz haben, geht dieser Tage eine rund zweijährige Umbauphase zu Ende. Treibende Kraft war dabei die Kreismusikschule, die auch den weitaus größeren Teil der Räume für ihre Kurse nutzt. „Wir haben uns an ein paar wenigen Stellen in die Renovierung eingeklinkt, aber das allermeiste hat die Kreismusikschule finanziert“, sagt Indra Kühlcke, Leiterin der KVHS. Für die Kurse der KVHS stehen in dem vierstöckigen Bau nur drei der über 50 Kursräume zur Verfügung. Im benachbarten Maxim-Gorki-Gymnasium sind es nochmal fünf weitere Räume. „Langfristig wünschen wir uns darum einen Standort, an dem wir präsenter werden können“, so die Leiterin.

Dabei gehe es nicht darum, das Kursangebot nur in der TKS-Region zu erweitern. Das flächendeckende Kursangebot solle durchaus weiterhin erhalten bleiben, betont Kühlcke. An rund 30 Standorten im gesamten Landkreis können Kursteilnehmer sich derzeit für wenig Geld weiterbilden, sei es Webseiten-Programmierung in Bad Belzig, Heimatgeschichte in Kleinmachnow oder Osterkorbflechten in Werder. „Es soll auch weiterhin so bleiben, dass Kursteilnehmer in Randregionen kurze Wege zu unseren Angeboten haben“, so Kühlcke.

Besonders stolz ist sie auf die Vielfalt der Kursthemen, die ständig um neue Ideen ergänzt werde. „Dadurch, dass wir nicht gewinnorientiert arbeiten müssen, können wir vieles einfach ausprobieren.“ Die KVHS wird zu 100 Prozent durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark finanziert. Ideen für neue Kurse seien bei ihr jederzeit willkommen, sagt Kühlcke, die die Leitung der Kreisvolkshochschule im September 2016 übernahm.

Bereits kurz nachdem die 42-jährige Erziehungswissenschaftlerin ihren Posten angetreten hatte, schien sich eine günstige Option für den Umzug der KVHS in ein eigenes Gebäude zu ergeben. Die Gemeinde Stahnsdorf wollte die alte Villa in der Ruhlsdorfer Straße 1 an den Landkreis verkaufen, der seinerseits den Wunsch Kühlckes nach mehr Präsenz der KVHS in der Region gern unterstützen wollte. Die Villa am Ortseingang schien dafür ein optimaler Standort. Ein Gutachten ergab jedoch kurz darauf, dass die Sanierung des alten Gebäudes mit über einer Million Euro den Finanzrahmen des Landkreises sprengen würde.

Die einzige für den Landkreis erschwingliche Option, den Standort trotzdem zu nutzen, wäre gewesen, die historische Villa abzureißen und an ihrer Stelle ein modernes Verwaltungsgebäude zu errichten. Gegen diese Pläne sperrte sich hingegen die Gemeinde vehement. Ende des vergangenen Jahres hieß es nach langem Hin und Her schließlich von Gemeindeseite, Villa und Grundstück stünden jetzt doch nicht mehr zum Verkauf.

Für die KVHS bedeutete das: Weitersuchen. „Bisher haben wir keine gute Alternative im Auge“, sagt Kühlcke. „Allerdings gehen wir auch ohne Hektik an die Suche heran.“ Innerhalb der kommenden zwei Jahre wäre es jedoch schön, wenn sich ein neues, eigenes Gebäude finden ließe, räumt sie ein. Im vergangenen Jahr habe die KVHS einige spannende neue Kooperationen gestartet, etwa mit Künstlern aus der TKS-Region oder dem Heimatverein Kleinmachnow. „Gerade für Neu-Zugezogene bieten sich Kurse zur Ortsgeschichte an“, so Kühlcke. Zusätzlich plant die Leiterin, Bildungsurlaube für Berufstätige anzubieten – am liebsten in der Kleinmachnower Zentrale, da sie erfahrungsgemäß für den Großteil potentieller Teilnehmer gut erreichbar ist. Das würde allerdings bedeuten, dass Kursräume für Wochen am Stück belegt wären. Bei dem derzeit begrenzten Platzangebot müssten damit zwangsläufig andere Kurse wegfallen.

Seit Ende des vergangenen Jahres ist die KVHS außerdem durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zertifiziert und darf somit Integrationskurse für Geflüchtete anbieten. Auch dafür bräuchte sie aber mehr Raumkapazitäten in der gut erreichbaren TKS-Region.

Wenn sich Indra Kühlcke den Traumstandort für die KVHS ausmalt, sieht der etwa so aus: „Ich stelle mir ein lichtes Gebäude mit verschiedenen Lernarealen rund um einen grünen Außenbereich vor.“ Wie sich im vergangenen Jahr herauskristallisiert habe, müsste es wohl ein Neubau werden. „Das wäre wahrscheinlich die günstigste Variante, wenn man bedenkt, was allein die Sanierung der Villa in der Ruhlsdorfer Straße gekostet hätte.“ Mit einem eigenen Standort, so glaubt Kühlcke, könne die KVHS bessere Eigenwerbung betreiben und dadurch noch mehr Dozenten mit interessanten Kursideen anziehen.

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