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Die Hakeburg in Kleinmachnow steht seit Jahrzehnten leer. Das wird sich bald ändern.

© Andreas Klaer

Kleinmachnow: In der Hakeburg sollen Luxuswohnungen entstehen

Seit Jahrzehnten steht die Hakeburg in Kleinmachnow leer und verfällt zusehends. Nun soll sie saniert werden. Geplant sind dort 27 Eigentumswohnungen zu Luxuspreisen.

Kleinmachnow - Endlich grünes Licht für die Sanierung der neuen Hakeburg am Zehlendorfer Damm: Seit dem 28. Februar ist der neue Bebauungsplan für das Areal auf dem Seeberg in Kraft, laut dem nun auch Wohnbebauung auf dem Grundstück realisiert werden kann.

„Fünf Jahre hat der Kampf um die Änderung des B-Plans gedauert“, sagt Bernd Ehret, Geschäftsführer der Hakeburg GmbH, der das Grundstücks gehört, den PNN. „In acht Wochen werden wir den Bauantrag einreichen.“ Er rechne mit einem Baustart frühestens Anfang 2020.

27 Eigentumswohnungen in Hakeburg geplant

Geplant ist zum einen, das denkmalgeschützte Herrenhaus der Adelsfamilie Hake zu sanieren und dort auf rund 3000 Quadratmetern 27 Eigentumswohnungen einzurichten, und zum anderen direkt daneben Neubauvillen mit 24 Eigentumswohnungen zu schaffen. Mit den Neubauten kann jedoch erst begonnen werden, wenn die alte Hakeburg saniert worden ist, so die Vorgaben des Denkmalschutzes.

In den nächsten Wochen werden nun Bauplaner, Statiker und Denkmalschützer die Arbeiten in dem seit Jahren leerstehenden Gebäude vorbereiten. Nach der Einreichung des Bauantrages sollen nur wenige Wochen vergehen, bis die Genehmigung komme, hofft Ehret. Der Architekten-Entwurf sei bereits fertig. Wann genau mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, hängt davon ab, wie schnell die Wohnungen in der Hakeburg verkauft werden: Erst wenn alle Wohnungen vergeben sind, kann der Bau starten, da durch den Verkauf die Kosten refinanziert werden sollen. „Der Verkauf kann von einem Monat bis zu einem halben Jahr dauern, aber in der Regel geht es bei Altbau-Wohnungen dieser Art recht schnell“, sagt Ehret.

"Man kann dann wohnen wie ein Schlossherr"

Der Quadratmeterpreis für die Eigentumswohnungen werde vermutlich zwischen 7500 und 8500 Euro liegen. Die Wohnungen werden mit einer Luxusausstattung daherkommen – passend zum Ambiente, sagt Ehret: „Man kann dann wohnen wie ein Schlossherr.“ Die Preise für die Wohnungen in den Neubauvillen sollen etwas niedriger liegen.

Die Hakeburg werde – in Abstimmung mit dem Denkmalschutz – komplett entkernt und saniert, alle Gewerke, Stromkabel und Sanitärleitungen müssen erneuert werden. 18 Monate soll die Bauphase dauern, frühestens Mitte 2021 könnten die ersten Bewohner einziehen. Ehret rechnet mit einer Investitionssumme von rund neun Millionen Euro.

5000. Besucher am Wochenende erwartet

Bis es soweit ist, können aber weiterhin Führungen durch die neue Hakeburg stattfinden. Diese erfreuen sich großer Beliebtheit: Am Sonntag, dem 7. April, erwartet der Heimat- und Kulturverein Kleinmachnow den 5000. Besucher des Gemäuers. „Wir freuen uns, so viele Menschen mit diesem Bauwerk in Verbindung bringen zu können“, sagt Axel Mueller, Vorsitzender des Heimatvereins, der seit 2016 Führungen durch die verlassene Burg anbietet.

Auch viele Schulklassen seien unter den Besuchern, so Mueller. Bei den Kindern und Jugendlichen komme vor allem der dunkle Bunker gut an, den man nur mit Taschenlampen erkunden könne. „Das sorgt bei vielen für leichten Schüttelfrost“, erzählt Mueller. Erwachsene hingegen genießen gerne die Aussicht über die Potsdamer Wald- und Seenlandschaft von der Spitze des 30 Meter hohen Bergfrieds aus, sagt er.

Immer wieder Vandalismus

Umso ärgerlicher sind die Fälle von Vandalismus, die es in den letzten Monaten immer wieder gegeben hatte: Türen waren aufgebrochen, historische Fenster mit Bleieinfassungen eingeschlagen und Graffitis an die Wände gesprüht worden. Von Seiten der Kleinmachnower SPD hatte es 2018 Kritik gegeben, dass das Gebäude nicht ausreichend vom Eigentümer geschützt werde (PNN berichteten).

Immer wieder gibt es Vandalismus an dem Gebäude.
Immer wieder gibt es Vandalismus an dem Gebäude.

© A. Klaer

Der Vorsitzende des Bauausschusses, Matthias Schubert (SPD), hatte Ehret vorgeworfen, seit Jahren nichts zu tun und das Gebäude verfallen zu lassen. Mueller nimmt Ehret dagegen in Schutz: „Er hat die Schäden immer nach kurzer Zeit reparieren oder sichern lassen.“ Es gebe auch einen Wachschutz, aber man könne ein so abgelegenes Gebäude nun mal nicht 24 Stunden am Tag bewachen, sagt Ehret: „Außerdem wird nun ja ohnehin alles saniert.“

Besucher sollen auch künftig Hakeburg bestichtigen können

Auch wenn die Hakeburg in Zukunft wieder bewohnt ist, soll es laut dem städtebaulichen Vertrag zwischen Gemeinde und Eigentümer Möglichkeiten für Besucher geben, die Hakeburg zu besichtigen: Fußgänger sollen die Hakeburg weiter als Ost-West-Verbindung durch den Ort nutzen können. Zudem dürfen Besuchergruppen zu wichtigen Räumen des Gebäudes nach vorheriger Absprache Zugang bekommen.

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