Potsdam-Mittelmark: Kinder aus der Westsahara zu Gast in Teltow

Teltow - Aus der Westsahara sind derzeit 18 Kinder zu Gast in Teltow. Unterstützt wird ihr Aufenthalt von der Stadt, die Räumlichkeiten in ihren Kitas zur Verfügung stellt, und vom Linke-Kreisverband Potsdam-Mittelmark. Der Kreisverband sammelt jährlich bei seinem Fest zum 1. Mai Spenden für den Aufenthalt der Kinder aus dem Nordwesten Afrikas. In diesem Jahr sind mehr als 2000 Euro zusammengekommen.

Am Donnerstag können die Kinder einen Nachmittag lang im Teltower Jugendtreff spielen, dazu wird es Kuchen und Eis geben. Die Kinder bleiben noch bis zum 10. August in der Region. Insgesamt kommen sie für mehrere Wochen nach Deutschland, verbringen den Großteil der Zeit aber in Thüringen. Der Verein Salma organisiert die Reisen in diesem Jahr bereits zum 14. Mal.

Die Lebensbedingungen für die Kinder seien in der Westsahara noch härter, als sie durch das Wüstenklima in der Region ohnehin sind: Seit 1975 kämpfen die Bewohner für ihre Unabhängigkeit. Von den Vereinten Nationen wurde der ehemaligen spanischen Kolonie ein Selbstbestimmungsrecht zugesichert. Marokko sieht das Gebiet aber als Teil seines Territoriums. Die Westsahara ist vom Rest Marokkos durch einen 2700 Kilometer langen Sandwall getrennt. Das Gebiet der Westsahara ist in etwa so groß wie das ehemalige Westdeutschland.

Ins Leben gerufen wurde der Verein Salma von der früheren SPD-Europaabgeordneten Margot Keßler. Die Kinder werden nicht nur für Spiel und Spaß nach Deutschland gebracht: Regelmäßig sind Keßler zufolge auch junge Menschen dabei, die Krankheiten haben, die im Heimatland nicht behandelt werden können. Auch für deren Behandlung werde der längere Aufenthalt in Deutschland genutzt. eb