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Anwohner und Naturschützer kritisierten die geplante Waldrodung in Wilhelmshorst.

© Andreas Klaer

Keine Waldrodung in Wilhelmshorst: Bebauungsplan für neue Eigenheime erstmal vom Tisch

Ein Waldstück in Wilhelmshorst sollte neuen Eigenheimen weichen. Doch der entsprechende Plan ist jetzt erst einmal zurückgestellt worden. Es gibt aber noch einige offene Fragen.

Von Eva Schmid

Wilhelmshorst - Anwohner und Kritiker einer weiteren dichten Bebauung in Wilhelmshorst dürfen sich freuen. Der Entwurf eines Bebauungsplans für ein Areal an der Straße An den Bergen ist vorerst zurückgestellt worden.

Es gibt offenbar noch einigen Klärungsbedarf. So hat der Wilhelmshorster Ortsbeirat sowie der Michendorfer Bauausschuss die bisherige Planung als zu dicht kritisiert. Auch dass ein Großteil der Bäume auf der rund 1,9 Hektar großen Fläche gerodet werden müssen, stieß auf Kritik. Ursprünglich hatte ein Berliner Investor dort 18 Eigenheime geplant. Jetzt will die Michendorfer Verwaltung nachbessern und eine neuen Entwurf vorlegen.

Ziel: Möglichst viele Bäume erhalten

Dafür soll laut Bauamtsleiter Christopher Gerhardt zunächst eine Kartierung der vorhandenen Bäume nach Qualität und Quantität erfolgen, um die Baufelder danach auszurichten. Ziel sei es, einen möglichst großen und vitalen Baumbestand zu erhalten. Auch an den Rändern des Gebiets sollen jeweils zehn Meter breite Pflanzschutzstreifen erhalten bleiben. Eine weitere Forderung der Kritiker soll ebenfalls beachtet werden: So will das Bauamt nur eine Einzelhausbebauung zulassen. Gemeindevertreter hatten bereits im Juni beschlossen, nur Grundstücksgrößen von 1000 Quadratmetern zuzulassen. Im vorgelegten Entwurf jedoch schrumpfte die Zahl auf eine Größe von 800 Quadratmetern.

Das Verfahren dauert noch

Das Bebauungsplanverfahren wird sich durch die zahlreichen Änderungen deutlich in die Länge ziehen. So rechnet Gerhardt frühestens im März mit einem neuen Entwurf. Die geänderten Unterlagen werden dann zunächst im Ortsbeirat beraten und im Anschluss in einer Anwohnerversammlung. Erst danach wird sich der Bauausschuss und dann letztendlich auch die Gemeindevertretung mit dem Thema beschäftigen. Der Investor wüsste bereits über die Verzögerungen Bescheid, so der Wilhelmshorster Ortschef Gerd Sommerlatte (FBL/UWG). Dass es nun länger dauere, sei selbstverschuldet, so Sommerlatte. Der Berliner Investor hätte ohne nochmals vorher mit dem Ortsbeirat und den Anwohnern zu sprechen bei der Gemeinde direkt seine Planung eingereicht. „Natürlich gab es dann im Anschluss Kritik an den Plänen.“

Das Areal ist zusammen mit einem weiteren größeren Bauvorhaben am Rande von Wilhelmshorst, auf den Flächen der ehemaligen Gärtnerei Liebster, vielen Wilhelmshorstern ein Dorn im Auge. Sie forderten zuletzt, dass es für Wilhelmshorst und den geplanten Zuzug von neuen Bewohnern eine größere Diskussion in der Gemeinde geben müsste.

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