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Gerettet? Die Bürgerinitiative will weitere 300 Bäume erneut prüfen lassen. 

© picture alliance / dpa

Keine Fällungen in Schwielowsee: Bäume in Schwielowsee sind stabiler als gedacht

Nach Nabu-Klage gegen das Rathaus in Schwielowsee: Neun von 14 Bäumen können gerettet werden. 

Von Eva Schmid

Wildpark-West - Für die Anwohner aus der Waldgemeinde Wildpark-West startet das Jahr gut: Schwielowsee, zu dem Wildpark-West gehört, hat zuvor erteilte Fällgenehmigungen für Bäume in der Waldsiedlung wieder zurückgenommen. Demnach könnten neun von insgesamt 14 Bäumen gerettet werden. Das teilte die Bürgerinitiative „Waldsiedlung Wildpark-West“ am Sonntag in einer Pressemitteilung mit. Gegen die Fällbescheide hatte der Naturschutzbund (Nabu) vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht wie berichtet im vergangenen Jahr geklagt. Der Rechtsstreit hatte zunächst mit einem Widerspruch gegen 21 ergangene Baumfällbescheide begonnen. Dabei soll es sich laut den Umweltschützern um „gravierende Fälle“ gehandelt haben.

Nabu klage vor Gericht wegen "Untätigkeit" des Schwielowseer Rathauses

Vorgeworfen wurde der Gemeinde, dass sie ihre eigene Baumschutzsatzung missachtet. Die Gemeinde soll laut der Pressemitteilung längere Zeit nicht auf den Widerspruch reagiert haben und trotz des laufenden Verfahrens zahlreiche Fällbescheide umgesetzt haben. Der Nabu reichte daraufhin vor dem Verwaltungsgericht eine sogenannte „Untätigkeitsklage“ in drei Musterfällen ein.

Um einer Niederlage vor dem Verwaltungsgericht zu entgehen, habe das Rathaus die Genehmigungen zum Fällen der Bäume zurückgezogen. „Die Bürgermeisterin hat damit faktisch eingestanden, dass die Baumfällbescheide zu Unrecht ergangen sind“, sagt der Sprecher der BI, Norbert Kunz. Laut Kunz müsse die Gemeinde nun auch die Verfahrenskosten in Höhe von rund 25 000 Euro tragen.

Hoppe: Prognosen haben sich nicht bewahrheitet

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) betonte, dass die Fällbescheide aufgehoben wurden, „weil sich die durch Baumsachverständige gestellten Prognosen über die Standsicherheit nicht bewahrheitet haben“. Den Streitwert beziffert Hoppe auf 10.000 Euro.

Die Anwohner der Bürgerinitiative „Wildpark-West“ fordern nun von Hoppe, dass sie noch ausstehende Fällgenehmigungen für insgesamt knapp 300 Bäume zunächst auf Eis legt, bis ein unabhängiger, externer Sachbearbeiter die Bäume bewertet hat. 

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