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Potsdam-Mittelmark: Kein Geld für Radweg nach Zauchwitz

Land hat Planung für die Strecke gestoppt

Michendorf/Beelitz - Der Bau des Radweges von Fresdorf über Stücken nach Zauchwitz ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Planung sei gestoppt worden, hat das brandenburgische Infrastrukturministerium der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm (Grüne) jetzt auf Anfrage mitgeteilt. Nach wie vor halte die Landesregierung den geplanten Lückenschluss entlang der Landesstraße zwischen Fresdorf und Zauchwitz für notwendig, doch es fehle das Geld. Laut Staatssekretärin Kathrin Schneider stünden für den Ausbau des Radwegenetzes in Brandenburg in diesem Jahr aufgrund der Haushaltskonsolidierung nur noch zwei Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2009 seien es noch acht Millionen Euro gewesen.

„Die Einwohner und auch die Gäste der Region müssen also weiterhin auf der Straße radeln, was mit erheblichen Unfallgefahren verbunden ist,“ kommentierte Behm am Mittwoch die Antwort des Ministeriums. Die Abgeordnete hatte sich nach einem Besuch in der Region beim Land erkundigt, wann mit dem Bau des Radweges gerechnet werden könne. Die zuständigen Bürgermeister von Michendorf und Beelitz, Reinhard Mirbach (CDU) und Bernhard Knuth (Bürgerbündnis Beelitz), seien lange Zeit darüber im Ungewissen gelassen worden, so Behm. Im Radwegeprogramm des Landes war ursprünglich vorgesehen, den von Michendorf bis Fresdorf bereits vorhandenen Radweg nach Zauchwitz fortzuführen. Die Strecke wird von vielen Besuchern des Naturparks Nuthe-Nieplitz genutzt. Der Baubeginn war für Sommer 2012 geplant, dafür notwendige Grundstückskäufe sind bereits vorbereitet worden.

Bürgermeister Mirbach kritisierte am Mittwoch ebenfalls den Planungsstopp. Der Radweg habe auch für die Schulwegsicherung eine große Bedeutung, sagte er. Viele Stückener Kinder würden mit dem Fahrrad zur Grundschule Wildenbruch, zur Oberschule Wilhelmshorst oder zum Gymnasium Michendorf fahren. Es sei unzumutbar, dass sie nun weiterhin den gefährlichen Weg auf der Straße nutzen müssen, sagte Mirbach.

Behm kritisierte in diesem Zusammenhang eine falsche Prioritätensetzung beim Land. „Dass angesichts allgemeiner Sparzwänge nicht alle Blütenträume reifen können, sondern Maßnahmen nach Wichtigkeit umgesetzt werden müssen, ist klar,“ so die Bundestagsabgeordnete. „Wenn man aber etwas für die Entwicklung des ländlichen Raumes tun will, für die dort lebenden Menschen und für eine touristische Erschließung als alternative Einnahmequelle, dann müssen dafür auch Mittel bereitgestellt werden.“ Statt Straßen wie die Autobahn A 14 zu bauen, mit denen die Menschen aus der Region heraus in die großen Zentren befördert werden, müsse man viel stärker an regionale Wertschöpfungskreisläufe denken und die als notwendig erkannten Radwege ohne Wenn und Aber auch realisieren, so die Grünen-Politikerin „Minister Vogelsänger muss eben innerhalb seines Ressorts umschichten, um seinen Sparbeitrag zu leisten. Dort zu sparen, wo der geringste Widerstand zu erwarten ist, kann nicht die Lösung sein“, erklärte Behm. Hagen Ludwig

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