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Seit der vergangenen Woche versprühen Hubschrauber das Schädlingsbekämpfungsmittel "Karate Forst".

© oto: Bernd Settnik/dpa

"Karate Forst": Naturschützer kämpfen weiter gegen Insektizid-Einsatz

Der Naturschutzbund wollte den umstrittenen Insektizid-Einsatz von "Karate Forst" über Brandenburger Wäldern gerichtlich stoppen - und scheiterte. Nun legen die Aktivisten Beschwerde ein.

Potsdam - Der Naturschutzbund (Nabu) Brandenburg hat beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Potsdam eingelegt, das umstrittene Insektizid "Karate Forst flüssig" weiter einzusetzen. Das teilte die Organisation am Donnerstag mit. Das Gericht hatte am Mittwoch einen entsprechenden Eilantrag mit der Begründung abgelehnt, dass der Nabu nicht antragsbefugt sei.

Trotz dieser Entscheidung darf das Insektizid aber auch weiter nicht in Gebieten verteilt werden, in denen nach Anordnung der unteren Naturschutzbehörde bereits die Ausbringung untersagt worden war. Dazu gehören beispielsweise Gebiete, in denen es Adlerhorste gibt.

Nabu: "Wir haben die schwerwiegenden Auswirkungen auf Insekten und Vogelwelt nachgewiesen"

Laut Nabu begrenze das Verwaltungsgericht die Antragsbefugnis der Umweltorganisation auf umweltbelastende Vorhaben. Umweltverbände könnten jedoch auch gegen umweltbelastende Handlungen vorgehen, meint der Bund. "Wir haben die schwerwiegenden Auswirkungen des Totalinsektizids "Karate Forst" auf Insekten und Vogelwelt nachgewiesen", erklärte Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des Nabu Brandenburg.

Nach Angaben des Landesbetrieb Forst sei der Einsatz des Mittels notwendig, um den Totalverlust von mindestens 3000 Hektar Wald durch den Kiefernschädling Nonne zu verhindern.

Seit vergangener Woche fliegen Hubschrauber des Landesbetriebs Forst Brandenburg über Wälder im Landkreis Teltow-Fläming und versprühen das umstrittene Insektizid. Kommende Woche solle die Ausbringung des Mittels in den Gemeinden Borkheide, Borkwalde sowie dem Beelitzer Ortsteil Fichtenwalde (Potsdam-Mittelmark) beginnen, wie Einsatzleiter Michael Kopka am Mittwoch sagte. (dpa)

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