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Potsdam-Mittelmark: Kampf um stille Nacht Fluglärm: Initiative warnt vor Gesundheitsgefahren

Werder (Havel) / Kleinmachnow - Verbunden mit dem Aufruf, für ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr am künftigen BBI zu stimmen, hat die Bürgerinitiative „ Fluglärmfreie Havelseen“ (BI) besondere Weihnachtspost an alle brandenburgischen Landtagsabgeordneten versandt. Die Abgeordneten erhielten die Studie „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“ des Umweltbundesamtes .

Werder (Havel) / Kleinmachnow - Verbunden mit dem Aufruf, für ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr am künftigen BBI zu stimmen, hat die Bürgerinitiative „ Fluglärmfreie Havelseen“ (BI) besondere Weihnachtspost an alle brandenburgischen Landtagsabgeordneten versandt. Die Abgeordneten erhielten die Studie „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“ des Umweltbundesamtes .

Mit dieser Studie sei am Beispiel des Flughafens Köln-Bonn nachgewiesen worden, dass nächtlicher Fluglärm erhebliche Gesundheitsschäden bei den betroffenen Anwohnern verursacht, erklärte Initiativensprecher Peter Kreilinger gestern. Die Studie war erst im März 2010 vorgestellt worden, konnte also bei den Planfeststellungs- und den Ergänzungsbeschlüssen zum BBI noch nicht berücksichtigt werden. Der Leiter der Studie, Eberhard Greiser, habe vor einigen Wochen im ZDF-Magazin „Frontal-21“ für den künftigen Flughafen in Schönefeld 6000 zusätzliche Schlaganfälle und 1000 zusätzliche Brustkrebsfälle in einem Zwei-Jahreszeitraum prognostiziert, wenn die Nachtflugregelungen nicht deutlich verschärft werden, so Kreilinger. Bisher ist nach dem Willen der brandenburgischen Landesregierung nur von 0 bis 5 Uhr Nachtruhe vorsehen. Selbst in dieser Zeit ist noch eine Reihe von Ausnahmen möglich, insbesondere eine unkalkulierbare Zahl sogenannter „Postflüge“. Nach Ansicht der Bürgerinitiative ist diese Planung ein Hohn gegenüber den Interessen der Betroffenen, denn die meisten Menschen würden mehr als fünf Stunden Schlaf benötigen, heißt es in dem Schreiben an die Abgeordneten.

Die Studie des Umweltbundesamtes sollte für die Abgeordneten ein Grund mehr sein, die im Parlament bereits eingebrachten Anträge für ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr zu unterstützen, so Kreilinger. Es sei gut, dass die Fraktionen der Grünen und der Linken ebenso wie eine ganze Reihe von Abgeordneten aller anderen Fraktionen bereits ausdrücklich für ein strenges Nachtflugverbot eintreten. „Dem müssen jetzt aber auch Taten folgen. Es muss ein entsprechender Beschluss her und kein Herumgeschiebe in den Ausschüssen ohne Ergebnis", so die Forderung der BI. Sie plant, im Januar die Haltung jedes einzelnen Abgeordneten in der Frage des Nachtflugverbotes zu erfragen und dann gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen zu veröffentlichen.

Indes hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) noch einmal seine Forderung bekräftigt, die ursprünglich geplanten Abflugrouten vom BBI beizubehalten. „Plötzlich mit völlig anderen Flugrouten daherzukommen“ stelle die Glaubwürdigkeit der Politik in Frage, erklärte er. Ramsauer müsse sein Machtwort jetzt auch mit einer klaren politischen Weisung an die ihm unterstellte Deutsche Flugsicherung untermauern, forderte die Kleinmachnower Bürgerinitiative „Weg mit den Flugrouten“ gestern. Für das weitere Verfahren würde das eine wichtige Wende darstellen, heißt es. Hagen Ludwig

Studie zum Fluglärm im Internet:

www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3774.pdf

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