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Trichinenuntersuchung von erlegtem Schwarzwild in Potsdam-Mittelmark für Jäger bis 2021 kostenlos.

© Friso Gentsch/dpa

Kampf gegen Tierseuche: Jagd auf Wildschweine wird gefördert

Gute Nachricht für Jäger in Potsdam-Mittelmark: Der Landkreis übernimmt die  Trichinenuntersuchung.

Von Matthias Matern

Bad Belzig - Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat erste Maßnahmen zu einem möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest beschlossen. Bis 2021 sollen Jäger laut eines jüngsten Kreistagsbeschlusses keine Gebühren für die Trichinenuntersuchung von erlegtem Schwarzwild bezahlen. Durch die Kostenerstattung soll der Anreiz für eine stärkere Bejagung von Wildschweinen erhöht werden und damit die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Tierseuche auf Hausschweine gemindert werden.

Trichinen sind Fadenwürmer, die mit der Schweinepest zunächst nichts zu tun haben. Die Untersuchung ist laut Lebensmittelrecht aber vorgeschrieben und für Jäger ein Kostenfaktor. Viele Schweinehalter hätten bereits Angst um ihre wirtschaftliche Existenz, erklärte am Samstag die CDU-Fraktion im Kreistag, die den Antrag eingebracht hatte. Um die Bauern zu schützen nehme man die Kosten für die Trichinenuntersuchung in Kauf, da eine „tatsächliche Seuchenbekämpfung deutlich kostenintensiver wäre“.

Anlass für den Beschluss ist, dass sich die Afrikanische Schweinepest im Nachbarland Polen immer weiter auszubreiten scheint. Die angrenzenden Bundesländer und der Bund stehen im intensiven Austausch, um die Einschleppung des Virus nach Deutschland abzuwehren, hieß es dazu am Freitag bereits vom Brandenburger Verbraucherschutzministerium. Dabei würden die bestehenden Präventionsmaßnahmen verstärkt sowie weitere Schutzmaßnahmen zur Gefahrenabwehr gemeinsam abgestimmt. Das Ministerium stehe im engen Austausch mit dem Umweltministerium sowie den nachgeordneten Behörden und mit den Landkreisen. „Wir sind für den Ernstfall gewappnet.“ Die Afrikanische Schweinepest wurde vor einiger Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt. Sie führt bei Wild- und Hausschweinen häufig zum Tod. Es gibt keinen Impfstoff dagegen. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. (mit dpa)

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