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Kleinmachnow wird im übernächsten Jahr 100 Jahre alt. 

© Ralf Hirschberger/dpa

Jubiläum 2020: Kulturelle Reise durch 100 Jahre Kleinmachnow

Kleinmachnow erwartet 2020 ein vielseitiges Jubiläumsjahr zum 100. Bestehen. Schon jetzt bereitet sich die Gemeinde darauf vor.

Kleinmachnow - Kleinmachnow ist der Zeit voraus. Noch ist es ein gutes Jahr, bis die Geburtsstunde der Kommune zum 100. Mal schlägt. Doch wie das Jahr 2020 verlaufen und die Gemeinde ihr Jubiläum begehen wird, das weiß sie teilweise heute schon. Voraussichtlich am nächsten Donnerstag werden die Gemeindevertreter ein Veranstaltungskonzept verabschieden, das das Leben in der Kommune im übernächsten Jahr prägen soll.

Danach werde der 24. April 2020 Auftakt für zahlreiche Programmpunkte sein, die im Zeichen der Gründung der politischen Gemeinde stehen. Einen klassischen Festakt soll es dabei aber nicht geben. Stattdessen ist zur Eröffnung des Jubiläumsjahres in den Neuen Kammerspielen eine szenische Zeitreise durch Kleinmachnow geplant. Jenem Tag also, an dem vor 100 Jahren der kurz zuvor gewählte Gemeindevorsteher und frühere Privatförster der Familie von Hake, Heinrich Funke, die allererste Sitzung einer Gemeindevertretung in Kleinmachnow einberief, nachdem der seit 1650 bestehende Gutsbezirk aufgelöst worden war. Knapp 250 Wahlberechtigte zählte Kleinmachnow damals, wuchs aber anschließend durch den Verkauf der Hakeschen Ländereien rasant.

Auftakt mit Show statt Festakt

Was darüber hinaus in Kleinmachnow bis zum heutigen Tage noch geschah, soll sich in den zahlreichen Veranstaltungen spiegeln, die eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Verwaltung und Gemeindevertretung in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Die Show "100 Jahre in 100 Minuten" im April wird gemeinsam mit einem Kinderfest, das im September das Jubiläumsjahr auf dem Rathausmarkt beschließt, den Rahmen bilden. Ein weiterer Höhepunkt ist mit einem Bürgerfest geplant, das voraussichtlich am 15. und 16. August, ebenfalls auf dem Kleinmachnower Rathausmarkt stattfinden wird. Dabei sollen sich alle aktiven Vereine, Institutionen, aber auch Geschäftsleuten mit kreativen und originellen Ideen einbringen, heißt es in dem Konzept. Auch über das Bürgerfest hinaus. Denn neben den Jubiläumsveranstaltungen soll es zusätzliche Angebote geben, die noch frei entwickelt werden können. Dazu sollen Kleinmachnows Gemeindesprecherin Martina Bellack zufolge alle Organisationen angeschrieben und um Programmangebote gebeten werden. Auch auf der Webseite der Gemeinde werde es dazu ein entsprechendes Formular geben, das allen Interessierten offensteht. Mitmachen könne jeder, der etwas anzubieten hat. Die Arbeitsgruppe wird den Prozess auch weiterhin begleiten, erklärt die Gemeindesprecherin. Zudem werde sie die eingereichten Vorschläge sichten und geeignete Programmpunkte auswählen.

Alljährliche Höhepunkte werden ins Programm integriert

Neben den Veranstaltungen, die eigens für das Jubliäum kreiiert werden, sollen aber auch alle anderen alljährlichen Höhepunkte der Kommune in das Konzept eingebunden werden, wie etwa der Frühjahrsputz, das Winzerfest im Mai oder die Saisoneröffnung im Freibad. Statt Langer Nacht der Kultur ist Mitte Juni zudem ein langes Kulturwochenende geplant, dessen Aktivitäten sich ebenfalls unter dem Motto "100 Jahre Kleinmachnow" subsummieren und vorrangig auf den Bereich des Alten Dorfes am Zehlendorfer Damm konzentrieren sollen. Darüber hinaus soll es dem Jubiläum entsprechende Lesungen, Vorträge und Ausstellungen geben. Auch die von Heimatforscher Günther Käbelmann 2013 vorgelegte Chronik Kleinmachnows werde anlässlich des 100jährigen Bestehens der Landgemeinde überarbeitet und neu aufgelegt.

Kinder und Jugendliche sind beim Kunstwettbewerb "Mein Kleinmachnow" gefordert, zu zeigen, wie sie ihre Gemeinde sehen, ob durch Zeichnungen, Fotos, Gedichte oder Musik. Mit Beginn des neuen Schuljahres soll der Wettbewerb starten. Die besten Werke werden ausgezeichnet, zudem werden diese und alle weiteren eingereichten Beiträge von Mitte August bis Mitte September 2020 in Geschäften und Einrichtungen Kleinmachnows ausgestellt.

Sponsoren für Veranstaltungen gesucht

Wenn Kleinmachnows Gemeindevertreter das von der Arbeitsgruppe "Kleinmachnow 100" erstellte Jubiläumgskonzept gebilligt haben, beginne die Öffentlichkeitsarbeit, so die Gemeindesprecherin. Auch werde dann die Planung konkretisiert. Zurzeit geht die Arbeitsgruppe von Kosten in Höhe von etwa 120 000 Euro aus, von denen bereits im kommenden Haushaltsjahr 20 000 Euro für die Vorbereitungen eingestellt sind. Für alle Veranstaltungen sollen aber noch Sponsoren geworben werden. Auch die Möglichkeit, Fördermittel zu bekommen, werde noch geprüft.

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Hintergrund: Geschichte Kleinmachnow

Nach Auflösung des Gutsbezirks im Jahr 1920 kommt es in Kleinmachnow zu den ersten demokratischen Wahlen. Es ist die Geburtsstunde der politischen Gemeinde. Die Geschichte des Ortes geht sehr viel weiter zurück. Es wird angenommen, dass bereits zu slawischer Zeit am Bäkefließ zwischen Bäkemühle und Dorfkirche ein befestigter Ort entstanden war. Erstmals schriftlich wird "Parva (klein) Machenow" 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. erwähnt. Damals gehört Kleinmachnow den Brüdern Quast. Um 1400 wechselt das Land in den Besitz der Ritterfamilie von Hake. Als um 1650 das letzte Bauernland an das Hake-Gut geht, wird das Dorf zum Gutsbezirk und bleibt dies rund 270 Jahre.

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