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Wasserlandschaft. Zumindest die Gehwege könnten ausgebaut werden.

© Schwillo

Potsdam-Mittelmark: Im Taucheranzug über die Ruhlsdorfer Straße Land will Schlaglochpiste frühestens 2014 ausbauen, das ärgert PNN-Leser und Teltows Rathaus

Teltow - Die Ruhlsdorfer Straße in Teltow ist und bleibt ein Sorgenkind. Ein Schlagloch folgt dem nächsten, Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht, keine Bordsteine, Gehwege, Radstreifen – dafür Pfützen, so weit man schaut.

Teltow - Die Ruhlsdorfer Straße in Teltow ist und bleibt ein Sorgenkind. Ein Schlagloch folgt dem nächsten, Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht, keine Bordsteine, Gehwege, Radstreifen – dafür Pfützen, so weit man schaut. „Die Straße ist lebensgefährlich“, schreibt PNN-Leser Stephan Westphal. Eine Zumutung im Sommer wie im Winter. Vor Silvia und Gerd Schwillos Haus sieht es nicht besser aus: die Fahrbahn aufgebrochen, der Sandweg verschlammt. „Seit Jahren befindet sich die Straße in einem skandalösen Zustand!“ Der Frust ist groß und wird nun wohl noch größer.

In einer Umfrage baten wir unsere Leser, ihre schlimmsten Schlaglochbilder einzusenden. Die Ruhlsdorfer Straße in Teltow war mehrfach darunter. Eine Anfrage beim Landesbetrieb Straßenwesen, ob die Straße ausgebaut werden soll, ergab: Die Sanierung steht frühestens im Jahr 2014 an – wenn überhaupt, erklärte Chefplaner Frank Schmidt.

Dabei schwelt der Konflikt um den Ausbau der Ruhlsdorfer Straße seit Jahren, sagte Teltows Stadtsprecherin Andrea Neumann. Die Stadt sei nicht für die Straße zuständig, da sie als Landesstraße zählt. Ständig sei man mit dem Land über einen Ausbau im Gespräch. „Die Straße ist in einem schlimmen Zustand und ein Risiko für die Verkehrsteilnehmer“, so Neumann. Insbesondere Radfahrer und Fußgänger hätten es immer schwerer, sich auf oder an der zerlöcherten Straße fortzubewegen. Ein konkreter Zeitpunkt, wann die Straße ausgebaut werden soll, sei auch der Stadt nicht bekannt.

Um den Ausbau zu beschleunigen, hatte Teltow bereits darüber nachgedacht, die Landesstraße zu übernehmen und in eigener Regie zu sanieren. Die Idee ist wieder verworfen worden, teilte die Stadt nun mit. Das gilt jedoch nicht für den Bereich der Geh- und Radwege. Sie könnten provisorisch ausgebaut werden. Entsprechende Pläne werden geprüft, sagte Lars Müller, Sachgebietsleiter Tiefbau. Dies sei jedoch von der Haushaltslage und dem Abschluss des laufenden Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau der Straße abhängig. Erst wenn das Verfahren beendet ist, dürfen die Arbeiten starten. Noch lägen die Planunterlagen im Infrastrukturministerium zur Ausfertigung.

Also weiter auf den Ausbau warten? PNN-Leser Stephan Westphal ist mit seiner Geduld am Ende und er zieht derbe Vergleiche: „Es wurde in den letzten Jahren viel für den Wiederaufbau der Infrastruktur in Afghanistan getan – die Ruhlsdorfer Straße in Teltow hingegen scheint man nach 1945 vergessen zu haben.“ Als Büroangestellter auf dem Weg zu Arbeit und Kindergarten – bekleidet mit Lederschuhen und nicht mit einem Taucheranzug – sei er gezwungen, mit einer Warnweste auf der Straße zu laufen.

„Teilweise wissen die Autofahrer im Dunkeln kaum: Wo endet der Straßenrand, wo beginnt der Gehweg?! So wird man als Fußgänger regelmäßig von oben bis unten von dem Spritzwasser völlig besudelt.“ Tobias Reichelt

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