zum Hauptinhalt
Im Roten Rathaus von Berlin lag nach dem Tod von Inge Deutschkron ein Kondolenzbuch aus.

© dpa

Holocaust-Überlebende wurde 99 Jahre alt: Inge Deutschkron wird in Stahnsdorf bestattet

Deutschkron hatte die NS-Zeit im Untergrund überlebt. Danach war sie als Journalistin und Schriftstellerin tätig. Sie starb am 9. März in Berlin.

Stahnsdorf - Die vor zwei Wochen gestorbene Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron soll auf dem evangelischen Südwestkirchhof in Stahnsdorf bestattet werden. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung soll am 6. April um 15 Uhr beginnen, wie die Inge Deutschkron Stiftung am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin bestätigte.

Deutschkron wurde am 23. August 1922 in Finsterwalde in Brandenburg geboren, überlebte die NS-Zeit im Untergrund, war danach als Journalistin und Schriftstellerin tätig und starb am 9. März mit 99 Jahren in Berlin.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Deutschkron lebte als Schriftstellerin in Tel Aviv und Berlin

Die Berliner Ehrenbürgerin wurde unter anderem durch ihr Buch „Ich trug den gelben Stern“ auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Dass sie Jüdin war, erfuhr sie nach Angaben der Stiftung erst 1933 von ihrer Mutter. Der Vater, ein sozialdemokratischer Lehrer, konnte 1939 nach England fliehen, während seine Frau und seine Tochter in Deutschland zurückbleiben mussten. Nach dem Krieg arbeitete Deutschkron lange Zeit in Deutschland und Israel. Seit 1992 lebte sie als freie Schriftstellerin in Tel Aviv und Berlin.

Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof liegt am südlichen Berliner Stadtrand in Brandenburg zwischen Potsdam und Teltow. Die mehr als 200 Hektar große, 1909 eröffnete Begräbnisstätte ist Deutschlands größter evangelischer Friedhof. Dort sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter Künstler, Schauspieler und Politiker. Der Friedhof ist seit 1972 als Landschafts- und Flächendenkmal geschützt. Vor einigen Jahren wurde er vom Bund als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt. (epd)

Yvonne Jennerjahn

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false