zum Hauptinhalt
Frisch gestochen. Auch Spargel, wie hier aus Schlunkendorf, ist zu haben.

© Andreas Klaer

Hofladen statt Supermarkt: Versorgung in der Coronakrise in Potsdam-Mittelmark

Einkaufen direkt beim Erzeuger ist in Zeiten von Corona gefragt. Von Spargel, über Obst bis hin zu Marmelade und frischen Backwaren - das Angebot in der Mittelmark ist groß.

Von Eva Schmid

Der Einkauf im Supermarkt ist aufgrund der Coronakrise für viele unangenehm, Online-Lieferdienste sind heillos überlastet. Warum nicht direkt bei den Erzeugern vor Ort an der frischen Luft Obst, Gemüse, Eier und Milch einkaufen. Die PNN geben einen Überblick über die Hofläden in der Region, in denen sich die Bewohner des Landkreises Potsdam-Mittelmark wohnortnah versorgen können. Kunden aus Potsdam und Berlin sollen sich aktuell in ihrer direkten Umgebung versorgen.

Obst und Käse aus der Region um Werder (Havel)

Der Obsthof Lindicke hat schon vor Coronazeiten einen Selbstbedienungsstand mit Kasse des Vertrauens angeboten, der derzeit von vielen Kunden geschätzt wird. Er ist komplett kontaktlos, die ganze Woche von 9 bis 18 Uhr geöffnet und an der frischen Luft. Wurden bisher dort vor allem abgepackte Äpfel und Birnen angeboten, hat Obstbauer Stefan Lindicke nun aufgestockt: Man bekommt dort jetzt auch Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Gurken und Eier aus der Region. Alles sei abgepackt, so Lindicke und zu runden Preisen erhältlich, sodass Kunden ihr Kleingeld oder Geldschein nur in die Kasse stecken müssen. Der Obsthof befindet sich im Werderaner Ortsteil Plessow, Am Plessower Eck 1, direkt an der B1. 

Ebenfalls an der Bundesstraße gelegen ist der Derwitzer Hofladen des Obstbauern Stephan Hübner. In seinem Laden verkauft er neben seinen eigenen Äpfeln auch Gemüse, Milch, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, frische Backwaren und Mehl – alles aus der Region. Dank einer elektrische Schiebetüre muss kein Kunde mehr eine Klinke anfassen, vor der Kasse gibt es eine Plexiglasscheibe, die Kontaktflächen werden mehrmals am Tag desinfiziert. Zwar sei mehr los als sonst, doch halte es sich laut Hübner noch im Rahmen. Der Hofladen hat seine Öffnungszeiten ausgeweitet, Montag bis Samstag von 8 bis 19 Uhr, Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Direkt am Hofladen führt der Obstpanoramaweg vorbei. 

Frische Milch, Käse und Joghurt gibt es freitags auch in der Hofkäserei Hennig in Töplitz. Der Hofverkauf ist immer freitags von 10 bis 18 Uhr in der Weinbergstraße 18. Aufgrund der hohen Nachfrage kann der Biohof Werder derzeit nur Eier an seine Stammkunden liefern.

In der Mittelmark können sich Anwohner Lebensmittel bei den Produzenten besorgen – wie hier am Obsthof Lindicke. 
In der Mittelmark können sich Anwohner Lebensmittel bei den Produzenten besorgen – wie hier am Obsthof Lindicke. 

© Sebastian Rost

Spargel und Rinder von der Weide aus Beelitz

Der erste Spargel ist da und trotz der fehlenden Erntehelfer aufgrund der Coronakrise sollen bereits am Wochenende die ersten Spargelverkaufsstände öffnen. Von Woche zu Woche sollen mehr dazukommen, so Ernst-August Winkelmann vom Klaistower Spargelhof. An Ostern wolle man alle 100 Stände in Betrieb haben. Noch bis zum 8. April wird in einem Stand am Feld große Teile des bisherigen Hofladensortiments angeboten, neben Spargel auch Kartoffeln, Gemüse aus der Region und Eier vom Spargelhof. Ab dem 8. April will Winkelmann seinen Hofladen, Glindower Straße 28, öffnen, dort soll es dann unter anderem auch Backwaren geben. 

Im Hofladen vom Biohof Syring, der erst am Mittwoch aufgemacht hat, gibt es auch schon den ersten Spargel zu kaufen, sowie Kartoffeln und Gemüse aus der Region. Auch Wurst und Käse werden in dem kleinen Laden in der Trebbiner Straße 69f angeboten. Bei den kleineren Spargelbauern rund um Beelitz gibt es noch keinen Spargel, im Hofladen vom Spargelhof Märkerland in Schlunkendorf gibt es samstags zwischen 10 und 12 Uhr Kartoffeln und frische Eier zu kaufen.

Im Beelitzer Ortsteil Rieben befindet sich die Weidelandfarm der Familie Engelhardt. Sie bieten Weiderinder, Weidehähnchen und haben eine mobile Hühnerhaltung, es gibt also auch Eier aus Freilandhaltung. Der kleine Hofladen in der Hennickendorfer Straße 35C ist wochentags von 10 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Eintreten darf man nur einzeln, wer wartet, kann auch Hühner, Ziegenlämmer und Kühe auf der Weide beobachten. Frisches Fleisch muss vorab bestellt werden, im Hofverkauf werden jedoch allerlei Wurstwaren vom Weiderind angeboten. Die Familie bietet auch an, Eier zu liefern – in alle Beelitzer Ortsteile sowie nach Michendorf, Wildenbruch, Langerwisch und Wilhelmshorst. Dafür muss man sich per Mail an info@weidelandfarm.de anmelden und einen Ablageort für die Übergabe von Geld und Eiern mitteilen.

Bioprodukte bei Moni und Käse von Weidekühen in Teltow

In der kleinen Holzhütte von Monique Henschel gegenüber von Pflanzen Kölle in Teltow gibt es derzeit viel frisches Gemüse aus der Region. Da „Monis Biohofladen“ hauptsächlich von Teltows Gemüsebauer Axel Szilleweit an dessen Ackergrenze der Verkaufsstand steht, beliefert wird, sind ihre Produkte auch alle bio. Zurzeit gibt es unter anderem violette Möhren, Weißkohl, Postelein, Kartoffeln, Eier, Pilze. Rindfleisch und frische Milch bezieht Henschel von dem Brandenburger Hof Stolze Kuh. Zu Henschel kommen – vermutlich durch die Coronakrise – deutlich mehr Kunden. In den kleinen Laden treten die Kunden einzeln ein, die anderen warten mit Abstand draußen an der frischen Luft. Geöffnet ist der Verkaufsstand in der Ruhlsdorfer Straße 78 mittwochs von 14 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 15 Uhr. Wer Käse, Joghurt, Quark und Butter von flauschigen Jersey-Kühen kaufen möchte (alles bio), wird direkt hinter der Kreisgrenze fündig. 

Die Käserei auf dem Bauernhof Blankenfelde hat seine Öffnungszeiten ausgeweitet. Der Hofladen in der Blankenfelder Dorfstraße 20 ist freitags von 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Kunden treten einzeln in den kleinen Hofladen hinein, wer draußen wartet, kann die Kühe auf den Weiden links und rechts beobachten.

In Michendorf gibt es geräucherten Fisch

Etwas abgelegen, dafür idyllisch gelegen ist der Hofladen der Fischerei Brauße. Angeboten wird in dem kleinen Laden Aal, Heilbutt, Lachs, Forellen geräuchert. Aufgrund der Coronakrise seien derzeit deutlich mehr Kunden in Blankensee, so Fischer Olaf Brauße. In seinen Laden dürfen derzeit zwei Kunden, die anderen können sich beim Warten draußen die Füße vertreten.

Zur Startseite