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HINTERGRUND: Die Frauenrechtlerin Lily Braun

Lily Braun, die Tochter des preußischen Generals Hans von Kretschmann, wird am 2. Juli 1865 in Halberstadt geboren.

Lily Braun, die Tochter des preußischen Generals Hans von Kretschmann, wird am 2. Juli 1865 in Halberstadt geboren. Im Alter von 25 Jahren zieht sie nach Berlin und verdient sich ihren Lebensunterhalt mit literaturhistorischen Arbeiten. Nach dem Tod ihres ersten Mannes, Georg von Gizycki, den sie 1893 heiratet, tritt sie der SPD bei und setzt sich an die Spitze der Frauenbewegung. 1896 geht sie mit dem Politiker und Publizisten Heinrich Braun zum zweiten Mal den Bund der Ehe ein, wenig später kommt ihr Sohn Otto zur Welt. Lily Braun verbindet Beruf und Kind und erntet für ihr modernes Lebensmodell, das sie propagiert, viel Kritik. Mit ihrem Mann verlegt sie die Kulturzeitschrift „Die neue Gesellschaft“, verfasst den Roman „Im Schatten der Titanen“ (1908) sowie ihre zweibändige Autobiografie „Memoiren einer Sozialistin“ (1909–11). Ihre Versuche, die SPD mit der bürgerlichen Frauenbewegung zu verbinden, schlagen aber fehl. Im August 1916 stirbt Lily Braun und wird auf ihrem Anwesen im Erlenweg 29 beigesetzt. Das Landhaus wird zunächst weiter von Heinrich Braun bewohnt, der 1920 Julie Vogelstein, eine enge Freundin, heiratet. Nach Brauns Tod 1927 verbleibt die jüdische Kunsthistorikerin zunächst allein in Kleinmachnow, flieht nach der Machtergreifung Adolf Hitlers zunächst nach Frankreich und 1936 dann in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird aus dem Familiensitz ein Kinderheim, später zieht die Förderschule „Albert Schweitzer“ in das Landhaus ein. Nach der Wende wird das Anwesen geteilt und verkauft. Das Grundstück mit Villa fällt dem Landkreis Potsdam-Mittelmark zu, der die Schule wegen rückläufiger Schülerzahlen 2015 schließen muss. Zurzeit wird das Objekt kernsaniert und zu einer Luxusvilla umgebaut. sos

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