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Neben dem Ernst-Thälmann-Platz in Sputendorf entstehen neue Reihenhäuser.

© Andreas Klaer

Heimatverein mit Latein am Ende: Straße in Stahnsdorf soll "Eierkuchenschweiz" heißen

Für ein Neubaugebiet im Ortsteil Sputendorf ist eine neue Straße geplant. Ihren kuriosen Namen hat sie alten Kartierungen zu verdanken.

Stahnsdorf - Der Tagesordnungspunkt im Stahnsdorfer Bauausschuss liest sich unspektakulär: "Vergabe eines Straßennamens für die geplante Straße im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 5 'Wilhelm-Pieck-Straße 20 e' im Ortsteil Sputendorf". Kurios wird es, wenn man weiterliest, wie die kleine Straße im Ortsteil Sputendorf künftig heißen soll: "Eierkuchenschweiz". Wie bitte?

Eine Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung ergibt: Der Name taucht in alten Kartierungen für das betreffende Flurstück auf. "Solche markante Namen sind in Sputendorf nicht ungewöhnlich", erklärt Sprecher Stephan Reitzig. "Schwarze Ecke", "Faules Fenn" und "Kanonenberg" sind drei weitere Beispiele. Woher der auch in dieser Liste noch herausstechende Name Eierkuchenschweiz kommt, ist indes nicht ganz klar.

Stahnsdorfs Heimatvereinsvorsitzender Jürgen Böhm gibt zu, den Namen noch nicht gehört zu haben. Sputendorfs Ortsvorsteher Rolf-Denis Kupsch wusste im Bauausschuss zu berichten, dass an der zentral im Ortsteil gelegenen Stelle früher der Dorfbackofen gestanden haben soll.

Änderung empfohlen

Über die neue Straße werden künftig zwölf Reihenhäuser erschlossen, die neben dem Ernst-Thälmann-Platz entstehen. So wird verhindert, dass die Adressen aufgrund der fortlaufenden Nummern in der Wilhelm-Pieck-Straße auf 20 e, f, g, h, und so weiter enden. Wie der ehemalige SED-Vorsitzende und einzige Präsident der DDR auf die Ortsangabe Wilhelm-Pieck-Straße, Ecke Eierkuchenschweiz reagiert hätte, ist schwer zu sagen. Die Mitglieder des Bauausschusses jedenfalls zeigten sich mit dem Straßennamen schlussendlich nicht zufrieden und empfahlen eine Änderung - und zwar in "In der Eierkuchenschweiz". 

Martin Anton

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