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Teures Pflaster: Vor allem in Teltow sind die Preise gestiegen.

© Lutz Hannemann

Grundstückspreise in der Mittelmark: Bodenpreise steigen nicht mehr so stark

Bis zu 900 Euro pro Quadratmeter zahlen Grundstückskäufer in Potsdam-Mittelmark. In Teltow sind die Preise um bis zu 80 Prozent gestiegen - woanders allerdings sinken sie.

Von Sarah Stoffers

Teltow - Die Preise für Grundstücke in Potsdam-Mittelmark steigen weiter. Allerdings sind die Zuwächse nicht mehr überall so extrem wie in den vergangenen Jahren. Das geht aus den aktuellen Bodenrichtwerten hervor, die der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Potsdam-Mittelmark am Freitag in Teltow vorstellte. Die Zahlen basieren auf den Verkäufen im vergangenen Jahr und geben einen Richtwert für Käufer und Verkäufer von unbebautem Wohnbauland. Danach richten müssen sie sich nicht.

In vielen Kommunen stagnieren die Preise im Vergleich zum Vorjahr, etwa in der Kreisstadt Bad Belzig. Dort liegen die Preise beispielsweise nördlich vom Bahnhof seit 2016 konstant bei 50 Euro pro Quadratmeter. In Nuthetal kostet ein Quadratmeter Land in den Gebieten Am Rehgraben, Am Buschberg und Am Bergblick im Vergleich zum Vorjahr unverändert 310 Euro. In einigen Lagen von Werder (Havel) sind die Preise sogar seit 2009 erstmals ein wenig gesunken: So zahlten Käufer für Grundstücke an der Kemnitzer Chaussee, in der Berliner Straße sowie in den Wohnparks Strengfeld, Schwalbenberg und an der Föhse 200 Euro pro Quadratmeter. Im Vorjahr waren es noch 230 Euro. Wilk Mroß, Vorsitzender des Gutachterausschusses, macht dafür viele Verkäufe an diesen Standorten verantwortlich. Dafür zogen die Preise in Glindow enorm an. In Ortslage, am Langen Grund sowie im Wohnpark Plötziner Straße verteuerte sich der Quadratmeter von 100 auf 170 Euro.

Quadratmeterpreis bei 450 Euro in Teltow

Besonders gestiegen sind die Preise in Teltow. Wie auch in anderen Kommunen haben die Gutachter für ihre Bewertung mehrere Lagen zusammengefasst, die in ihrer Qualität ähnlich sind. Etwa die Blumensiedlung hinter dem Pflanzenmarkt Kölle, die südliche und nördliche Mahlower Straße und der Wohnpark im Buschwiesen-Karree. Dort liegt der Quadratmeterpreis bei 450 Euro. Für die Buschwiesen ist das eine Preissteigerung von 80 Prozent: Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis noch bei 250 Euro. In dem Gebiet habe es jahrelang keine Verkäufe gegeben, weshalb die Richtwerte in den vergangenen Jahren keine Vergleichsgrundlage hatten, sagte Mroß. Die Buschwiesen seien daher jahrelang unterbewertet gewesen.

Auch in Stahnsdorf, im vergangenen Jahr die Gemeinde mit den extremsten Verteuerungen, sind die Preise an einigen Standorten erneut stark gestiegen: Im Wohnbaugebiet am Evelyn-Hamann- Ring auf dem ehemaligen Kasernengelände zwischen Vicco-von-Bülow-Gymnasium und Potsdamer Allee liegt der Preis bei 620 Euro. Im Vorjahr waren es 490 Euro. Spitzenreiter bleibt, wie auch in den vergangenen Jahren, die Gemeinde Kleinmachnow: Im Osten mit dem Meiereifeld, in der Ginsterheide sowie in der Förste-Funke-Allee und der Fontanestraße wurden durchschnittlich 730 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Im Westen der Gemeinde, wie etwa am Stahnsdorfer Damm oder im Stolper Weg, sind es 630 Euro. Die Rekordsumme von 900 Euro pro Quadratmeter hat ein Käufer im Ortszentrum unweit des Rathausmarktes für eine Fläche neben der Bio Company in der Förster- Funke-Allee gezahlt. Dabei handele es sich um eine Mischfläche mit Gewerbe und Wohnungen, sagte Mroß. Der Preis könne daher nicht mit normalen Wohngebieten verglichen werden. Bei denen liegt, wie auch im vergangenen Jahr, die Medonstraße mit jetzt 820 Euro vorne. Zum Vergleich: Von 2018 zu 2019 stieg der Richtwert von 690 auf 790 Euro.

Steigende Bodenpreise für Gewerbegebiete

Auch andere Orte außerhalb der TKS-Region boomen: In der Gemeinde Schwielowsee ist es vor allem in der Fercher Ortslage und am Mittelbusch teurer geworden. Dort stiegen die Preise von 170 Euro beziehungsweise 125 Euro auf durchschnittlich 230 Euro den Quadratmeter. Ebenso sind in der Ortslage von Caputh die Preise von 260 auf 300 Euro gestiegen. Eine kleine Überraschung ist der enorm gestiegene Bodenpreis in Fichtenwalde, auch wenn der Wert immer noch deutlich von denen in Kleinmachnow entfernt ist. In Ortslage und im Neuen Wohngebiet im Ortszentrum hat sich der Preis von 65 auf 120 Euro fast verdoppelt. Teurer geworden sind auch die Wohnparks Am Kiefernwald und Kleiner Anger in Beelitz, wo nun statt 100 Euro wie im Vorjahr 180 Euro pro Quadratmeter gezahlt wurden. Durchschnittlich sind die Preise in Beelitz um 55 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auch in Groß Kreutz und Brück verteuerten sich die Bodenpreise um 35 beziehungsweise 30 Euro. Richtig günstig ist nach wie vor der Boden im Hohen Fläming: In Wiesenburg liegt der Preis bei maximal 25 Euro.

Eine Besonderheit sind die steigenden Bodenpreise für Gewerbegebiete: Teuerstes Pflaster ist dabei der Europarc Dreilinden in Kleinmachnow. Lag der Preis seit 2017 konstant bei 310 Euro, sind es aktuell 480 Euro. Auch im Gewerbegebiet in Teltow an der Oderstraße mit dem Techno-Terrain ist der Preis von 135 auf 250 Euro angehoben worden.

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