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Ende 2020 sollen die EMB-Mitarbeiter in die neue Zentrale in Michendorf ziehen. 

© Visualisierung: UP+ Architekten/Stadtplaner

Grundstein gelegt: Michendorfs neue Mitte entsteht

Mit der Grundsteinlegung für den künftigen EMB-Sitz am Montag beginnt die Entwicklung im Zentrum.

Von Enrico Bellin

Michendorf - Es ist der Startschuss für die Entwicklung der neuen Michendorfer Mitte: Auf dem früheren Teltomat-Gelände in Michendorf ist am Montag, 16. Dezember 2019, der offizielle Grundstein für den neuen Hauptsitz des Energieversorgers EMB gelegt worden, dem Hauptmieter des etwa 2,5 Hektar großen Geländes. Daneben sollen in den kommenden Jahren bis zu 150 Wohnungen und ein Marktplatz entstehen, für ein neues Rathaus auf dem Areal arbeiten Architekten derzeit Pläne aus. Auch Läden oder Cafés könnten entstehen. Mieter stehen aber noch nicht fest, sagt Günter Papenburg, der das frühere Industriegelände bereits 1994 von der damaligen Treuhand gekauft hat. Auch einen Zeitrahmen, in dem das Areal entwickelt werden könnte, wollte Papenburg auf Nachfrage nicht eingrenzen.

Nachdem unter anderem 140 Zauneidechsen umgesiedelt wurden, wurde Anfang November mit dem Gießen der Grundplatte begonnen. Inzwischen stehen bereits die Wände des Treppenhauses und des Fahrstuhlschachtes.
Nachdem unter anderem 140 Zauneidechsen umgesiedelt wurden, wurde Anfang November mit dem Gießen der Grundplatte begonnen. Inzwischen stehen bereits die Wände des Treppenhauses und des Fahrstuhlschachtes.

© Enrico Bellin

Mit ursprünglichen Plänen für ein Einkaufszentrum oder ein reines Wohngebiet konnte sich Papenburg gegenüber den Michendorfer Gemeindevertretern nicht durchsetzen, wie der Investor am Montag noch einmal die 25 Jahre vom Kauf bis zur Grundsteinlegung erklärte. „Mit der EMB erhält Michendorf nun aber auch einen Partner, der sicher ein guter Steuerzahler für die Gemeinde werden wird“, so Günter Papenburg.

Die EMB will ihren Hauptsitz wie berichtet von Potsdam nach Michendorf verlegen, der Einzug der etwa 70 Mitarbeiter ist für Ende 2020 geplant. Etwa sechs Millionen Euro kostet der Bau. Die Standortsuche sei nicht einfach gewesen, wie EMB-Geschäftsführer Jens Horn bei der Grundsteinlegung sagte. „Die gute Verkehrsanbindung und die Möglichkeit, in ein neu entstehendes Ortszentrum statt irgendwo auf die grüne Wiese zu gehen, haben für uns den Ausschlag für Michendorf gegeben.“ Die EMB mietet die 1850 Quadratmeter große Bürofläche zunächst für 15 Jahre an und wird auch vier Blockheizkraftwerke errichten, die das Areal mit Strom und Wärme versorgen sollen. Zwei weitere Kraftwerke könnten noch kommen, wenn das Areal komplett bebaut wird. Auch soll ein Teil der 45 Firmenparkplätze, die direkt gegenüber der Bahngleise entstehen, öffentlich nutzbar sein. Anfangs soll es drei Ladesäulen für Elektroautos geben. Die Parkplätze werden Horn zufolge aber so angelegt, dass ein späteres Nachrüsten mit weiteren Ladesäulen problemlos möglich wird.

Bis zu 150 Wohnungen möglich

Das vierstöckige Haus des Energieversorgers soll gemeinsam mit einem neuen Rathaus den künftigen Marktplatz der Gemeinde umschließen. Einen solchen Platz gibt es in Michendorf bisher nicht, so etwas wie ein Ortszentrum existiert derzeit nur entlang der Potsdamer Straße. Rund um den Platz sind auch dreigeschossige Wohnhäuser geplant. „Der Bebauungsplan lässt zwischen 100 und 150 Wohnungen zu, je nachdem, wie groß sie ausfallen“, so Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der am Montag seinen letzten Tag im Amt hatte. In den Erdgeschossen der Wohnhäuser sollen Gewerbeflächen entstehen. Günter Papenburg sei bereits mit den Inhabern von Fachgeschäften im Gespräch, etwa dem Hörgeräteakustiker Kind.

Für das geplante neue Rathaus am künftigen Marktplatz haben die Michendorfer bereits einen Grundsatzbeschluss gefasst. Ob die Gemeinde das Haus kauft oder später mietet und wie genau es aussehen soll, steht aber noch nicht fest. Laut Bebauungsplan ist ein viergeschossiger Bau möglich. „Der wird benötigt, da die Verwaltung derzeit in zwei nicht barrierefreien Rathäusern untergebracht ist“, so Reinhard Mirbach. Auch sei die IT-Anbindung der Rathäuser derzeit noch katastrophal.

Womöglich könnte auf dem Gelände auch ein neues Hotel entstehen, der Bebauungsplan sieht auch dafür Flächen vor. Nachdem das SensConvent-Hotel vor Jahren vom Landkreis gekauft wurde, der es als Flüchtlingswohnheim nutzt, gibt es im Ortszentrum kein Hotel mehr. Ob das Hotel kommt, steht aber noch nicht fest, wie Mirbach und Papenburg betonten. Die weitere Entwicklung auf dem Areal müsse nun mit der neuen Bürgermeisterin Claudia Nowka (Bündnis für Michendorf) geplant werden.

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