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Grüne kritisieren Kirchenneubau in Kleinmachnow: Kleinmachnow soll Naturreservat freihalten

Am Donnerstag sollen die Entwürfe für den geplanten Kirchenneubau in Kleinmachnow vorgestellt werden. Einige Lokalpolitiker stemmen sich gegen die neuen Pläne.

Kleinmachnow - Die Messen in Sachen Kirchenneubau in Kleinmachnow sind noch nicht gesungen. Das zumindest sagt die örtliche Grünen-Politikerin Barbara Sahlmann. Mit Verärgerung reagierte sie auf die Äußerung ihrer Parteikollegin Cornelia Behm zur am morgigen Donnerstag geplanten Bekanntgabe der Entwürfe für den geplanten Kirchenneubau.

Im Interview mit den PNN hatte Behm, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Auferstehungskirche, gesagt, dass der Standort für den geplanten Neubau im Alten Dorf von Teilen der Grünen im Ortsverband getragen werde. Sahlmann widerspricht dem vehement. „Wir haben hier eindeutige Beschlüsse!“ Die Mehrheit der Kleinmachnower Grünen habe sich gegen eine Bebauung im „einzigen Kleinmachnower Naturreservat“ ausgesprochen. Daran halte der Ortsverband auch weiter fest.

Finanzierung stehe auf wackeligen Füßen

Zudem gebe es zum Kirchenneubau auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofs im Alten Dorf anders als von den Befürwortern des Baus argumentiert sehr wohl Alternativen. So sei es etwa eine Option, auf den Flächen des Bauhofs in unmittelbarer Nähe zum Gemeindehaus im Jägerstieg einen Neubau zu errichten, sagt Sahlmann. Im Kleinmachnower Gemeinderat werde derzeit die Gründung eines Zweckverbandes diskutiert, der den Bauhof übernehmen soll. Dieser könnte in Kooperation mit den Nachbargemeinden Teltow und Stahnsdorf entstehen. Dass der Bauhof-Standort im Bannwald aufgegeben werde, stehe unabhängig davon aber bereits fest.

Auch die Finanzierung des Kirchenneubaus stehe laut Sahlmann auf wackeligen Füßen. Wie berichtet will die Kirche Geld für den Neubau generieren, indem sie sowohl das Pfarrhaus als auch das Gemeindehaus im  Jägerstieg veräußert. Allerdings sei die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes in dem als Grünzone festgesetzten Areal stark eingeschränkt. Zugelassen sei nur eine gemeindeeigene Nutzung, etwa durch die Feuerwehr, eine Schule oder eben die Kirche. Dass die Gemeindevertretung mehrheitlich einer Umnutzung, etwa für Wohnzwecke, zustimmen werde, glaubt Sahlmann nicht. Unbeirrt der aufkeimenden Proteste setzte die Kirche ihre Planungen fort. Mit Spannung wird von der Kirchengemeinde der morgige Jury-Entscheid im Architektur-Wettbewerb erwartet. Der Kirchenneubau soll im kommenden Jahr eingeweiht werden. 

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