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Auftakt. Zum Startschuss der bereits dritten Runde des Museumsprojektes schauten am Samstag viele Kleinmachnower in der ehemaligen Auferstehungskirche vorbei und erzählten Projektleiterin Sophie Schulz (rechts) ihre Geschichten.

© Andreas Klaer

Geschichten gesucht: Kleinmachnow, wie es singt und lacht

Das Museumsprojekt startet wieder. Gesucht wird alles zum Thema „100 Jahre Feiern“.

Von Sarah Stoffers

Kleinmachnow - Wie haben eigentlich die Kleinmachnower vor 40, 60 oder 80 Jahren gefeiert? An welchen Orten haben sie ihre Feste abgehalten? Und wie hat sich das Feiern in all den Jahren verändert? Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Gemeinde Kleinmachnow widmet sich die mittlerweile dritte Ausstellung des Museumsprojektes dem Thema „100 Jahre Feiern“. Ab sofort können die Kleinmachnower Objekte, Fotografien oder ihre Geschichten zu der Ausstellung, die im September nächsten Jahres eröffnet werden soll, beisteuern.

Am Samstag war der Startschuss für das Projekt in der ehemaligen Auferstehungskirche am Jägerstieg, in der auch die Ausstellung gezeigt werden wird. Das Museumsprojekt ist eine Zusammenarbeit der Museumsinitiative Kleinmachnow zusammen mit dem Heimat- und Kulturverein, der Gemeinde und natürlich den Kleinmachnowern. Professionelle Unterstützung bekommt das Projekt von den beiden Berliner Kuratorinnen Sophie Schulz und Alexis Hyman Wolff. Hyman Wolff hatte bereits die zwei vergangenen Ausstellungen der Museumsinitiative im Sommerfeldhaus kuratiert. Schulz ist in diesem Jahr dazugestoßen und hat die Projektleitung übernommen.

Nicht nach Schema F

Die 33-Jährige hat Kulturgeschichte und Kulturwissenschaften studiert und sowohl einen Master in Kunstgeschichte als auch Museumswissenschaften. Sie arbeitete in Berlin im Museum der Dinge und als Freiberuflerin beim Humboldt Forum und den Berliner Reinbeckhallen. Das Museumsprojekt in Kleinmachnow findet sie interessant und hat es seit Jahren mitverfolgt. Als eine neue Kuratorin gesucht wurde, bewarb sie sich sofort. „Ich interessiere mich sehr für diesen Ort, Kleinmachnow hat eine reiche Geschichte.“ Zudem sei es, beruflich gesehen, spannend ein Museumskonzept zu entwickeln, bei dem es nicht nach Schema F laufe, sondern das zukunftsweisend und sehr besonders sei.

Die Museumsinitiative und der Heimat- und Kulturverein setzen sich wie berichtet seit Jahren für ein Museum in Kleinmachnow ein. 2014 beauftragte die Gemeinde dann den Museumsexperten Christian Hirte dazu Vorschläge mit zu entwickeln. So sei die Idee für ein partizipatives Museum entstanden, so Schulz. Die ersten beiden Ausstellungen waren in den Jahren 2016 und 2017. Zusammen mit der nun dritten Ausstellung gehören sie zu einem Findungsprozess, an dessen Ende entschieden werden soll, wie ein künftiges Museum in Kleinmachnow aussehen könnte. „Wie in einer Art Labor soll experimentiert werden. Wir wollen hören, wofür sich die Kleinmachnower interessieren und wie sie sich ihr eigenes Museum vorstellen.“ Das Museum sei dabei kein statischer, geschlossener Raum, sondern solle vielstimmig und lebendig sein.

Mit dem Startschuss für die Vorbereitung der dritten Ausstellung habe nun die eigentlich entscheidende Phase begonnen. Denn Ende 2020 werden die Gemeindevertreter über ein Konzept für das zukünftige Museum entscheiden.

Aktive Helfer gesucht

Die Idee, für die kommende Ausstellung das Thema „Feiern“ in den Mittelpunkt zu stellen, sei gemeinsam während der letzten Ausstellung entwickelt worden, wie Schulz erklärt. „Wie haben die Kleinmachnower eigentlich gefeiert, was haben sie gefeiert und an welchen Orten?“, erklärt Schulz. „Wir suchen Menschen, die sich aktiv beteiligen wollen, die ihre Ideen einbringen, die Ausstellung mitentwickeln oder auch ein tolles Objekt, ein Foto vorbeibringen oder eine interessante Geschichte zu erzählen haben“, sagt Schulz. In der Zukunft soll es jedoch auch eine feste Museumssammlung geben. Denn die Ausstellungen waren bisher temporär, wurden mit Leihgaben der Kleinmachnower und von Vereinen bestückt. Aus diesem Grund gehe der Aufruf auch über das Thema „Feiern“ hinaus, so Schulz. „Wir suchen auch nach Objekten, Geschichten, die die Geschichte und die Gegenwart Kleinmachnows widerspiegeln.“

In der Zukunft soll es Workshops zur Ausstellungskonzipierung geben. Auch ein langes Filmwochenende mit 16 Interviewaufnahmen mit Zeitzeugen von Hans Schimkönig ist am 14., 15. und 16. Februar geplant. Jeden Freitag können die Kleinmachnower außerdem von 15 - 19 Uhr ihre Objekte, Ideen und Geschichten in der Museumswerkstatt in der ehemaligen Auferstehungskirche am Jägerstieg vorstellen.

Weitere Infos und Termine unter: www.kleinmachnow.de/museum.

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