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Gegner protestieren gegen weiteren Ausbau: Mehr Windräder in Beelitz

Beelitz - Der umstrittene Ausbau der Windkraft rund um Beelitz geht voran: Zu den zwölf bereits genehmigten Windrädern im Wald bei Reesdorf könnten in absehbarer Zeit weitere zehn hinzukommen. Für die jeweils 200 Meter hohen Anlagen, die ungefähr so hoch sind wie die Aussichtsplattform des Berliner Fernsehturmes, laufen derzeit Genehmigungsverfahren beim Landesumweltamt.

Von Eva Schmid

Beelitz - Der umstrittene Ausbau der Windkraft rund um Beelitz geht voran: Zu den zwölf bereits genehmigten Windrädern im Wald bei Reesdorf könnten in absehbarer Zeit weitere zehn hinzukommen. Für die jeweils 200 Meter hohen Anlagen, die ungefähr so hoch sind wie die Aussichtsplattform des Berliner Fernsehturmes, laufen derzeit Genehmigungsverfahren beim Landesumweltamt. In dem insgesamt 720 Hektar großen, bisher noch zusammenhängenden Waldstück zwischen Beelitz-Heilstätten, Borkheide, Borkwalde und Fichtenwalde will neben dem Windparkbetreiber Juwi aus Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) auch die Forst Reesdorf Projekt GbR Anlagen errichten. Hinter der GbR steht laut Windkraftgegner Winfried Ludwig die Firma Notus Energy aus Anklam (Mecklenburg-Vorpommern).

Ludwig und seine Mitstreiter der Waldkleeblatt-Initiative kämpfen seit Jahren gegen Windräder in Wäldern, zuletzt ist das von ihnen unterstützte Volksbegehren gegen Windkraft im Wald gescheitert. Für Ludwig dennoch kein Grund aufzugeben. Am heutigen Donnerstag will er mit weiteren Gegnern Trauerschleifen um Bäume im Beelitzer Wald binden. „Pro Windrad müssen rund 1500 Bäume gefällt werden“, so Ludwig. Schließlich müsse auch für die Zuwegung eine Schneise geschlagen werden. Außerdem sei die Gefahr eines Waldbrandes zu groß, wenn ein Windrad in Brand gerate.

Den Ausbau kann Ludwig trotz mehrerer Widersprüche gegen die Genehmigungen des Landesumweltamtes – auch die Stadt Beelitz und die in Beelitz-Heilstätten ansässigen Recura-Kliniken hatten Einspruch erhoben – wahrscheinlich nicht verhindern. Selbst Ludwig sagt mittlerweile, dass die Genehmigungen nur noch reine Formsache seien. Womöglich könnten die neuen Anlagen noch in diesem Jahr aufgestellt werden, befürchtet der Waldkleeblatt-Chef. „Die Windparkbetreiber müssen schnell reagieren.“ Mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz würden die staatlichen Zuschüsse 2017 deutlich niedriger ausfallen.

Wie berichtet sind auch in anderen Teilen Potsdam-Mittelmarks große Windparks geplant. Beim Landesumweltamt liegen nach aktuellem Stand derzeit für den Bereich um Kloster Lehnin, Schwielowsee und Werder (Havel) Anträge für insgesamt 30 Windräder vor. In dem als Windeignungsgebiet 24 ausgewiesenen Bereich wollen die Firmen Prokon und Notus Energy Anlagen errichten. Ein Teil der Vorhaben würde sich jedoch gegenseitig ausschließen, so der Pressesprecher des Landesumweltamtes Thomas Frey. In Teltow sind wie berichtet bereits vier neue Windräder im Eignungsgebiet 30 „Genshagener Heide“ aufgestellt worden. Ein weiteres wurde in Großbeeren beantragt. Auch für Stahnsdorf werden im Landesumweltamt zurzeit Anträge für fünf Windräder der Berliner Stadtwerke bearbeitet. 

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