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Ein in der Havel zwischen Werder (Havel) und Brandenburg an der Havel entdeckter Forellenbarsch.

© dpa

Gefahr für einheimische Fische: Erstmals Forellenbarsche in Brandenburg entdeckt

Der Forellenbarsch ist ein Raubfisch - und inzwischen auch in hiesigen Gewässern zu finden. Angler und Berufsfischer sind um Hilfe gebeten.

Werder (Havel) - Für einheimische Fische gefährliche Forellenbarsche (Micropterus salmoides) sind erstmals in der Havel entdeckt worden. Zwischen Werder (Havel) und Brandenburg an der Havel seien von Anglern mehrfach Forellenbarsche gefangen worden, sagte Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg-Berlin.

„Uns gemeldete Fänge sind die Erstnachweise im Havelgebiet“, sagte er. Das Auftauchen der vermutlich ausgesetzten Exemplare in den Havelgewässern werde von Anglern und Fischern mit großer Sorge beobachtet. Es bestehe die Gefahr, dass sie sich weiter verbreiteten. Die Größen zwischen bis 10 bis 25 Zentimeter deuteten nach den Angaben darauf hin, dass es sich um unterschiedliche Jahrgänge und damit bereits um Nachkommen von illegal ausgesetzten Fischen handeln könnte.

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Der Forellenbarsch gelangte mit der Regenbogenforelle Ende des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika nach Europa. Er ist sehr gut an die klimatischen Bedingungen in Deutschland angepasst. Er habe das Potenzial, sich dauerhaft zu etablieren, sagte Dettmann. Vorkommen in Seen gebe es unter anderem bereits in Sachsen oder in Bayern.

Der Forellenbarsch  kann bis zu 70 Zentimeter lang werden

Der Forellenbarsch ist ein Raubfisch. Er kann bis zu 70 Zentimeter lang werden. Jungfische ernähren sich von im Wasser lebenden Insekten und kleineren Fischen. Größere Forellenbarsche verspeisen auch Frösche und kleine Wasservögel. Er hat keine natürlichen Feinde. Im Zoofachhandel und von Fischzuchten werden sie für Aquarien und Gartenteiche angeboten. Das Aussetzen gebietsfremder Fische sei untersagt, sagte Dettmann.

Angler und Berufsfischer werden gebeten, weitere Fänge zu melden: möglichst mit Foto und Angaben zu Fangort und Größe. Die Tiere sollen nicht wieder zurück ins Wasser gesetzt werden. (dpa)

Gudrun Janicke

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