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Gastronomie in Ferch: Am besten ein Waidmann

Die Wildschweinbäckerei Ferch sucht einen neuen Betreiber – am besten einen erfahrenen Gastronomen.

Ferch - Was sich im November bereits abzeichnete, wird nun offiziell: Für die Wildschweinbäckerei in Ferch muss ein neuer Betreiber her. Erst vor wenigen Monaten hatte Katrin Paulus, die Tochter des Gründerehepaars, die Gaststätte gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten übernommen. Nach dem Tod des Vaters hatte bereits Paulus’ Bruder die Wildschweinbäckerei für einige Jahre geführt, sich aber aus gesundheitlichen Gründen aus dem Betrieb zurückziehen müssen. Katrin Paulus hatte den PNN schon kurz nach Übernahme der Gaststätte gesagt, dass der Betrieb zu zweit auf Dauer nicht zu stemmen sei. Die Suche nach Bedienungspersonal hatte sich allerdings als schwierig erwiesen. Viele Bewerber hatte offenbar die schlechte Verkehrsanbindung abgeschreckt.

Am Konzept scheitere es hingegen nicht, sagt Paulus: „Wir haben gerade über die Osterfeiertage wieder absolut volles Haus gehabt.“ Die neue Einrichtung der Gasträume komme bei den Gästen gut an und auch für die veränderte Speisekarte, die auch ein paar vegetarische Gerichte enthalte, bekomme sie immer wieder Lob. Letztendlich sei es aber für sie und ihren Lebensgefährten Klaus Grein schlicht zu viel Arbeit, die anfalle. Paulus arbeitet zusätzlich noch im Marketingbereich bei den Potsdamer Stadtwerken. Klaus Grein hatte seine Festanstellung als Sporttherapeut für die Selbstständigkeit aufgegeben. „Aber wir merken beide, dass wir dafür nicht gemacht sind“, so Paulus. „Wir haben weder an Wochenenden noch an Feiertagen frei, von Urlaub ganz zu schweigen – das zehrt an den Kräften.“

 „Wo man investieren müsste, wäre in der Küche.“

In den kommenden Wochen werde sie darum mit der Suche nach einem Pächter beginnen, sagt die Inhaberin. Am besten würde sich der Betrieb für einen erfahrenen Gastronomen eignen, der zugleich auch selbst Jäger sei, sagt Paulus. Ihr Vater Volker Paulus erlegte die Wildschweine noch selbst, die er seinen Gästen servierte. Die Gasträume der Wildschweinbäckerei hatten einst zum Wohnhaus der Familie Paulus gehört.

Ein neuer Pächter habe den Vorteil, ein in der Region fest etabliertes Geschäft zu übernehmen, so Paulus. Zudem seien die Gasträume und Toiletten frisch renoviert. „Wo man investieren müsste, wäre in der Küche.“ Dort müsse in den kommenden Jahren ein neuer Herd angeschafft werden und auch die Kühlräume seien bereits über 20 Jahre alt.

„Es würde mir in der Seele wehtun, wenn die Wildschweinbäckerei schließen müsste“, so Paulus. „Aber das Restaurant braucht jemanden, der sich mehr dahinterklemmen kann.“

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