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In einem Einfamilienhaus sollen im Schnitt zwischen 72 und 90 Euro im Jahr gespart werden.

© Keystone

Potsdam-Mittelmark: Gas wird zum 1. Juli billiger

Havelländische Stadtwerke und Erdgas Mark Brandenburg GmbH wollen Preise erneut senken

Von Matthias Matern

Potsdam / Werder (Havel) - Gaskunden in Potsdam-Mittelmark dürfen sich schon einmal freuen. Sowohl die Havelländischen Stadtwerke HSW als auch die EMB Erdgas Mark Brandenburg GmbH haben angekündigt, zum 1. Juli ihre Preise für Erdgas senken zu wollen. Damit folgen die Stadtwerke und die EMB dem Oldenburger Energieversorger EWE, der bereits Ende April eine Preissenkung zum Juli bekannt gab. Der Hintergrund ist der mittlerweile wieder gesunkene Ölpreis, an den das Gas gekoppelt ist. Die Havelländischen Stadtwerke, die insgesamt gut 15 000 Kunden beliefern, wollen ab Juli generell 0,3 Cent pro Kilowattstunde weniger verlangen. Ausgenommen seien einige Festpreise, teilte das Unternehmen mit. Dies entspreche einer Reduzierung um sechs Prozent. Für ein Einfamilienhaus bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeute dies eine Einsparung von 72 Euro im Jahr.

Bei der EMB sollen es sogar knapp 90 Euro sein, allerdings bei einem Verbrauch von 25 000 Kilowattstunden, gab gestern Ulrich Floß, Geschäftsführer Handel und Vertrieb der EMB, bekannt. Ab Juli soll der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde Gas ebenfalls um 0,3 Cent sinken. Wie für die HSW, ist es nach Januar und April bereits die dritte Preissenkung des Jahres. Einer der wenigen positiven Effekte der Wirtschaftskrise; zumindest aus Verbrauchersicht. Durch die gedrosselte Produktion in den Industrienationen ist die Nachfrage nach Rohöl gesunken, mit einer üblichen Verzögerung von drei bis sechs Monaten sinken auch die Gaspreise.

Nach Einschätzung von Floß werden sich die Preise vermutlich auch in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau halten. „Die Erdgaspreise sind derzeit auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.“ Für die EMB aber hat die Krise zumindest indirekt negative Folgen. „Der Verbrauch einiger Großkunden aus der Industrie ist zurückgegangen“, bestätigt Ulrich Floß. Insolvenzen habe es aber bei Gewerbekunden bislang nicht gegeben.

Bis zur zweiten Jahreshälfte 2008 war der Geschäftsverlauf der EMB durch Energiepreise in Rekordhöhe geprägt. Zwar seien die Umsatzerlöse gegenüber 2007 gestiegen, der Jahresüberschuss blieb jedoch knapp eine Million unter dem des Vorjahres, sagte Floß. Zudem habe das Unternehmen insgesamt rund 6000 Kunden verloren.

Positiv entwickelte sich dagegen der Absatz von Erdgas als Kraftstoff. Bundesweit gibt es etwa 800 Tankstellen, davon 56 in Berlin-Brandenburg. Drei betreibt die EMB selbst. „Im vergangenen Jahr stieg der Absatz um 17 Prozent“, teilte Geschäftsführer Floß mit. Der Bau weiterer Tankstellen sei derzeit aber nicht geplant. Matthias Matern

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