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Gärtnerei in Wilhelmshorst: Streit um Bebauung der alten Gärtnerei

Wilhelmshorster sammeln Unterschriften gegen eine mögliche Bebauung. Damit arbeiten sie gegen die Gemeinde.

Von Eva Schmid

Wilhelmshorst - Datschen sollen Wohnhäusern weichen: Gegen eine mögliche Bebauung einer rund drei Hektar großen Fläche am Rande von Wilhelmshorst regt sich Widerstand. Anwohner haben bisher mehr als 500 Unterschriften gesammelt, um gegen das Vorhaben des Potsdamer Immobilienunternehmens Krentz zu protestieren. Bebaut werden soll das Areal am Ende der Straße An der Aue, dort, wo einst die Familie Liebster ihre Gärtnerei betrieb. Seit Längerem wird bereits darum gerungen.

Laut den Planungen, die der Gemeinde vorliegen, sollen mehrere Einfamilienhäuser und Mietwohnungen auf der Fläche entstehen. „Es sind derzeit Grundstücksgrößen zwischen 800 und 1000 Quadratmetern vorgesehen“, erklärt Bauamtschef Christopher Gerhardt. Damit könnten bis zu 33 Grundstücke entwickelt werden. Die Verwaltung spricht von einer „behutsamen Verdichtung mit Wohngebäuden“.

Auch im Hauptausschuss hat das Projekt wenig Rückhalt bekommen

Das sehen die Kritiker anders: Die Bebauung der alten Gärtnerei sei kommunalpolitisch ein wichtiges Thema, meint der Wilhelmshorster Johannes Esselbach, der den Protest der Anwohner organisiert. Die Zahl der bereits gesammelten Unterschriften mache deutlich, dass die Kritik an dem Bauvorhaben weit mehr sei als die Sorge von direkten Anliegern vor einer zu dichten Bebauung. Auch im jüngsten Hauptausschuss hat das Projekt wenig Rückhalt bekommen, laut einigen Gemeindevertretern sei es zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, einen Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Bebauungsplan zu fassen.

Bisher ist das Areal laut dem Flächennutzungsplan als Grünfläche, Sondergebiet Wochenendnutzung, ausgewiesen. Teilweise gehört es auch zum Landschaftsschutzgebiet Potsdamer Wald- und Havelseengebiet und müsste für eine Bebauung ausgegliedert werden. Bisher finden sich dort Wochenendhäuser, die bis 2021 weichen müssten, ebenso sind laut Wilhelmshorster Ortschef Gerd Sommerlatte (FBL/UWG) fünf Kleingärtner der benachbarten Kleingartenanlage von den Bebauungsplänen betroffen.

Am 21. Juni sollen die Unterschriften übergeben werden

Um die Bebauung dort überhaupt zu ermöglichen, muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Am 25. Juni wollen die Gemeindevertreter darüber beraten. Kurz vor der Entscheidung im Gemeindeparlament wollen die Anwohner am 21. Juni Michendorfs Rathauschef Reinhard Mirbach (CDU) die Unterschriften gegen das Vorhaben überreichen. „Ich befürworte den Aufstellungsbeschluss“, sagte Mirbach gegenüber den PNN. Er sei der Startschuss für eine Untersuchung, ob auf der Fläche die geplante Bebauung verträglich sei oder eben nicht – „nicht der Startschuss für die Bebauung“.

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