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Potsdam-Mittelmark: Für Naeve-Siedlung in Stücken

Michendorfer Bauausschuss diskutierte Flächennutzungsplan für die Großgemeinde

Michendorf - Vorschläge und Wünsche hatten sie alle: Ortsbeiräte, Ausschüsse, Parteien. In den vergangenen zwei Monaten hat der Entwurf zum Flächennutzungsplan (FNP) die Michendorfer stark beschäftigt – die Grünen hatten sogar einen siebenseitigen Katalog mit Änderungsanträgen eingereicht. Jetzt war es am Planungs- und Bauausschuss, die Vorstellungen in eine Form zu gießen, um der Gemeindevertretung ein beschlussreifes Konzept vorzulegen.

Für Diskussionen sorgte dabei noch einmal der geplante Wohnpark Naeve in Stücken – ein Überbleibsel aus der Nachwendezeit, das vor kurzem wieder auf den Tisch kam: Statt 120 hat die Landesplanung jetzt immerhin 40 Eigenheimen eine Chance eingeräumt. Während Ortsbeirat und Verwaltung dafür plädierten, der Vertragspflicht gegenüber dem Investor nachzukommen, machten Abgeordnete abermals Vorbehalte deutlich: Zur Ansiedelung müssten Kita und Jugendzentrum ausgebaut werden, Probleme mit dem Abwasserverband stünden bevor. Allerdings hatte der Holsteinische Investor Naeve Anfang der 90er 150 000 Euro für Straßen und Kita an die damalige Gemeinde gezahlt. „Und außerdem würde das Wohngebiet unseren Ortsteil verjüngen“, so Ortsbürgermeister Udo Reich. Die Fläche an der Seddiner Straße sollte laut Empfehlung des Bauausschusses als Wohngebiet im FNP verzeichnet bleiben.

Für gemischte Gefühle sorgte auch die „Splittersiedlung“ Am Krugberg / Kähnsdorfer Straße in Fresdorf. Eigentlich nicht mehr im bebaubaren Gemeindegebiet gelegen, stehen hier noch DDR-Wochenendhäuser. Die Parzellen nachträglich als Baufläche auszuweisen, wie es der Ortsbeirat fordert, sei problematisch –Naturschutzgebiet! Dies könne die Genehmigungsfähigkeit des FNP beeinträchtigen. Die Planer haben in ihrer Stellungnahme vorgeschlagen, das Gebiet als Wald festzuhalten, da die Siedlungen aufgrund ihrer geringen Größe nicht ins Gewicht fallen. Für sie soll Bestandsschutz gelten, Neubauten wären nicht möglich. Dem schloss sich der Bauausschuss mehrheitlich an.

Es gab weitere Neuerungen, so soll im Gewerbegebiet Michendorf / Nord an der alten B2 Platz für einen 25 Meter breiten Grünstreifen geschaffen werden. Eine ursprünglich ausgewiesene Gewerbefläche an der Luckenwalder Straße wurde abgelehnt, hier sprach man sich ebenfalls für Begrünung aus. Keinen Eingang in den FNP fanden Parzellen entlang des Saarmunder Weges zwischen Michendorf und Langerwisch als Wohnbaufläche, ebenso wie ein Sportplatz in Wilhelmshorst südlich der Bahntrasse. Eine Sportstätte für Wilhelmshorst und Langerwisch soll dennoch gebaut werden – auf einer Fläche nördlich der Schienen.

Unterschiedlich wurden die Michendorfer Badestellen bewertet: Während jene am Lienewitzsee lediglich als Badeplatz festgeschrieben wurde, um die Gemeinde von Verpflichtungen zu befreien, wird die am Seddiner See in Wildenbruch öffentlich. Der dortige Uferwanderweg, dies wurde explizit festgehalten, solle langfristig erhalten bleiben. Letztendlich beschließen wird die Gemeindevertretung in einer Sondersitzung. Dann wird der Entwurf öffentlich ausgelegt. Lä

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