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Potsdam-Mittelmark: Fünf Anlaufpunkte für Blackout

Kreis untersucht Folgen von längerem Stromausfall

Bad Belzig/ Michendorf - Was passiert, wenn in Europa für mehrere Tage der Strom ausfällt? Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will sich auf ein solches Blackout vorbereiten. Bis Oktober 2015 soll eine Risikoanalyse und ein Handlungsleitfaden für diesen nicht so unwahrscheinlichen Katastrophenfall erstellt werden. Das Stromnetz ist durch die erneuerbaren Energien komplexer und anfälliger geworden, wie es in einer Vorlage der Kreisverwaltung heißt. Die Stromversorger müssten häufiger eingreifen, damit das Netz nicht zusammenbricht. Ein tagelanger Stromausfall könne massive Versorgungsstörungen und wirtschaftliche Schäden zur Folge haben, die öffentliche Sicherheit werde gefährdet und das öffentliche Leben komme schlagartig fast völlig zum Erliegen.

Der Landkreis ist der erste in Brandenburg, der den Fall eines Blackouts in seinen Notfallplan aufnehmen will. Das Kompetenzzentrum Kritische Infrastruktur Berlin ist mit der Untersuchung beauftragt, ein erstes Treffen mit den Bürgermeistern gab es bereits. Alle Städte und Gemeinden des Landkreises sollen jetzt fünf „Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“ (Kritis) benennen, die von einem Blackout besonders betroffen wären. Sie sollen jetzt näher unter die Lupe genommen werden.

In Michendorf wurden am Montagabend das Rathaus, das Feuerwehrdepot Michendorf, die Wilhelmshorster Schule, das Michendorfer Pflegeheim und die Shell-Tankstelle zur näheren Untersuchung vorgeschlagen. Vom Landkreis geplant ist, die Versorgungsfunktionen in Kritis-Einrichtungen im Fall eines Blackouts zumindest notdürftig aufrechtzuerhalten. Sie könnten zum Anlaufpunkt der Bevölkerung werden oder Teilfunktionen von Staat und Wirtschaft bereitstellen. Unabhängig davon werden unter anderem auch Wasser- und Gasversorger unter die Lupe genommen. hkx

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